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1. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 231

1901 - Halle : Gesenius
— 231 — Der König stand morgens früh auf, hielt dann seine Andacht, bei der er ein Kapitel aus der Bibel oder aus einem Gebetbuche las. Oft war auch die Familie dabei anwesend. Dann arbeitete er mit seinen Ministern; er diktierte aber meist diesen die Verordnungen. Hierauf ging's bis zum Essen auf den Exerzierplatz. Nach dem Essen ritt Friedrich Wilhelm entweder aus oder spazierte durch Potsdam oder Berlin und achtete genau auf alles. Oder aber er begab sich nach seinem Jagdschlösse Wusterhausen bei Berlin, um dort zu jagen. Dazu lud er meist seine Hofgesellschaft ein. Sehr oft auch blieb er im Kreise seiner Familie und spielte mit seinen Kindern, manchmal stundenlang. , Auf seinen Spaziergängen sah und hörte er alles. Und ging es irgendwo nicht zum Rechten, gleich fuhr er dazwischen. Wollte jemand Einwendungen machen, dann fuhr er ihn an: „Nicht raisonniert! Er soll gehorchen!" Dabei tanzte oft der derbe Rohrstock, der ihn stets begleitete, aus dem Rücken manch eines Schuldigen, auch Unschuldigen. Wenn einer müßig ging oder stand, konnte er sicher sein, daß ihn der König zur Rede stellte und ihn, wenn er sich nicht rechtfertigen konnte, gehörig durchbleute. Wehe aber dem, der vor ihm ausreißen wollte! Friedrich Wilhelm war hinterdrein, und kein Versteck schützte den Durchgänger. „Der Kerl hat kein gutes Gewissen," sagte er dann und hatte in der Regel recht. War jemand vermögend, dann hielt ihn der König zum Bau von schönen Häusern an. „Der Kerl hat Geld, soll bauen!" sagte er. Durch dieses Verfahren stürzte er aber manchen in Schulden. Wiedergabe nach Konzentrationsfragen. Erläuterungen. Erzähle! Betrachtung. Worin sich die Einfachheit des Königs zeigte. Warum das ein gutes Beispiel für das Land war. Und welches die Folgen waren. (Im einzelnen.) Denkt euch, das Gegenteil wäre der Fall gewesen —, welche Folgen dann sich gezeigt haben würden. Was denkt ihr über das Vorlegen der Speisekarte? Was haltet ihr davon, wie es der König machte bei der Durchsicht des Speisezettels? Inwiefern hatte er damit recht? Und beim Trinken? Inwiefern das Leben des Königs geregelt war. (Nachweis.) Inwiefern das Leben des Königs feinem Lande dienlich war. (Nachweis.) Inwiefern des Königs einfaches, geregeltes Leben feiner Familie zu gute kam. (Nachweis.) Urteilt über das Verhalten des Königs bei feinen Spaziergängen. Es war gewiß gut, daß der König vor allem darauf sah, daß jeder
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