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1. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 247

1901 - Halle : Gesenius
— 247 — Sofort vom Tische begab er sich dann in die Kassen- und Arbeitsstuben. In wenigen Minuten lagen die Bücher, die Rechnungen und das Gelb in den Kassen bereit. Er rechnete die wichtigsten Posten nach, inbem er mit dem Zeigesinger die Reihen entlang fuhr. Dann ließ er sich das bare Gelb vorlegen. „Alles gut, alles in Orbnung, vortrefflich!" sagte er und klopfte babei dem alten Rate auf die Schulter. „Hab's nicht anders erwartet; das mag Sein bestes Lob sein. Jetzt will ich weiter. Abenbs komme ich noch einmal zurück; ba bitte ich mir kalten Schinken, Salat und Eier ans. Gott befohlen!" 1. Vorlesen durch den Lehrer. 2. Lesen durch die Schüler. 3. Erläuterungen. a. Wer will etwas fragen? Was heißt Domänenkammer? (Die Guter, Hofe, Häuser, Felb, Walb, die dem Könige ober dem ganzen Staate gehören, heißen Domänen. Die Domänenkammern sinb die Stellen, wo die Gelber, die ans den Domänen eingehen, eingenommen werben, meistens Pacht- und Miet- gelber. Der Beamte, der das mit seinen Schreibern besorgt, heißt Domänen-Rentmeister ober -Rat.) b. Der Lehrer fragt: Was heißt Kasse? In der Kasse werben die Gelber aufbewahrt. So, nun erzähle! Vertiefung. Also, ehe der König zur Schule fährt, unterbricht er in Solbin seine Reise, um einmal die Kasse nachzusehen. Was er benn ba wohl sehen wollte. (Ei, nun, ob alles stimmte; ob das eingenommene Gelb richtig ausgeschrieben, richtig abgeliefert ober noch richtig ba war. Wenn der Beamte nicht ehrlich ist, dann kann er leicht einmal für sich Gelb aus der Kasse nehmen, ohne daß es jemanb merkt, wenn auch nur für kurze Zeit. Hier ging bies nicht, weil eben der König plötzlich bei war und nachsah. Aber der alte Rat war auch ein treuer und fleißiger Mann. Das ging wie der Blitz. Die Bücher lagen ba, die Rechnungen und die Quittungen babei, bamit der König sehen konnte, ob alles richtig stimmte, nicht zuviel und nicht zu wenig ausgegeben war, und das Gelb lag auch ba.) Das machte dem König Freube. So wollte er es haben. Alles in Orbnung! Ein langes und breites Lob machte er nicht. „Ich hab’ es nicht anders von Ihm erwartet". Das hieß mit anberen Worten: „Ich weiß, daß Sie ein pflichttreuer, braver Mann sinb." War das nicht Lobes genug! Aber trotzbem der König den braven Mann kannte, trotzbem sah er nach. Er machte dann keine Ausnahme. Wenn er auch wußte, er würde hier nur loben können, so kam er boch. Und er kam auch, weil er
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