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1. Vorderasien und Griechenland - S. 21

1874 - Leipzig : Teubner
- 21 - Vi. Aas mcdische Weich. 708—558 v. Chr. Die Meder waren Jahrhunderte lang den Assyriern Unterthan gewesen. Als aber Sanherib im I. 714 v. Chr. die Blüthe seiner Macht vor Jerusalem durch eine Pest verloren hatte, machten sich die Meder sowie die meisten andern Völker des iranischen Hochlandes frei. Der erste König der Meder war De'iofes (708—655), der ohne Zweifel ein tüchtiger Heerführer gewesen ist; da er aber zugleich die vielfach zerrütteten Zustände des Volkes, das sich eben die Freiheit erkämpft hatte, mit weiser Hand ordnete, so bildete sich über ihn die sagenhafte Erzählung, die wir bei Herodot lesen. Die Meder, heißt es, waren, nachdem sie sich von Assyrien losgerissen, eine Zeit lang ohne König, ohne Regierung und Richter. Da herrschte denn in dem Lande viel Gesetzlosigkeit und Raub. Nun lebte in einem Flecken ein sehr weiser Mann, mit Namen De'iokes; der stand unter seinen Nachbarn in hoher Achtung, und wenn sie einen Streit hatten, so wandten sie sich an ihn, daß er ihnen Recht spreche. Und De'iokes that dies auch bereitwillig und richtete immer klug und nach Gerechtigkeit. Daher wählten ihn die Leute in demselben Flecken zu ihrem beständigen Richter, und sie lobten ihn sehr bei den andern Medern. Da kamen auch diese, wenn sie Streit hatten, und am Ende gingen sie zu keinem Andern mehr. Als nun der Zulauf immer größer wurde, da dachte Deiokes, er könne sich die Sache zu Nutzen machen und König werden. Er sagte daher, er wolle nicht mehr zu Gericht sitzen; denn das bringe ihm schlechten Gewinn, da er über dem Rechtsprechen sein Hauswesen vernachlässigen müsse. Jetzt wurde Raub und Gesetzlosigkeit ärger im Lande als zuvor, und Keiner war mehr sicher in seinem Hause. Das wurden die Meder bald müde, und sie hielten eine große Versammlung, nm sich zu besprechen, was sie machen sollten. Da traten die Freunde des Deiokes aus und riethen, daß man Einen unter ihnen zum König mache, dann könnten sie selbst ruhig ihren Geschäften
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