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1. Vorderasien und Griechenland - S. 24

1874 - Leipzig : Teubner
— 24 — königlichen Viehs, Namens Mithradates, mit dem Beseht, es in der Wilbniß auszusetzen. Als der Hirte das Knäblein in sein Haus brachte, überrebete ihn sein Weib Spako, b. h. Hünbin, welches eben zu der Zeit ein tobtes Kind geboren hatte, daß sie das srernbe Kind behielten und wie ihr eigenes aufzögen. Sie legten also ihrem tobten Kinbe die bunten, mit (Mb gewirkten Kleiber des Königskinbes an und setzten es in der Wilbniß aus, und als nach brei Tagen Lanzenträger des Harpagus erschienen, um nachzusehen, ob das Kind wirklich tobt sei, zeigten sie ihnen im Gebirg die ausgesetzte Leiche. Die Lanzenträger bestatteten die Leiche des Hirtenkinbes königlich; das Kind der Manbane aber, das nachmals Kyrns hieß, warb erzogen von dem Hirtenweibe. Als der Knabe zehn Jahre alt war, kam seine Herkunft an den Tag. In dem Dorfe nämlich, wo der Hirte wohnte, spielte eines Tages Kyrns mit den Knaben seines Alters das Königsspiel. Die Knaben hatten ihn selbst zum König erwählt. Als solcher befahl er beit Einen Häuser zu bauen, bte Anbern ernannte er zu seinen Lanzenträgern; biesett mochte er zum Auge des Königs, daß er die Unterthanen beaufsichtige, jenem gab er das Amt, die königlichen Botschaften zu tragen, und so hatte jeber sein Geschäft. Unter den Spielenben war auch der Sohn eines vornehmen Mebers; der that nicht, was ihm der König gebot. Darum ließ ihn der König ergreifen und gab ihm eine tüchtige Tracht Schläge. Der Gezüchtigte lief wei-uenb nach Hanse und klagte seinem Vater, wie unwürbig Kyrus, des Hirten Sohn, mit ihm umgegangen. Der Vater ging voll Zorn mit seinem Sohne zu dem König Astyqges und klagte. Astyages wollte dem Knaben um seines Vaters wittert Genugthuung verschaffen uitb ließ bett Hirten mit seinem Sohne vor sich labeu. Als beibe erschienen waren, sprach der König zu Kyrus: „Du, der Sohn eines so geringen Mannes, hast btch erbreistet, den Sohn eines Mannes zu tnißhanbeln, der bei mir in großen Ehren steht?" Kyrus antwortete freimüthig : „Herr, dem ist sein Recht geschehen. Die Knaben in dem Dorfe hatten mich zum König gemacht; benn sie glaubten,
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