1874 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Stoll, Heinrich Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
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gezeichnetste Held neben Hektor ist Aineias (Aeueas), ein Sohn des Anchises und der Aphrodite, aus dem trojanischen Königsgeschlecht entsprossen und Herrscher der troischen Dardaner auf dem Jda. Unter den zahlreichen Bundesgenossen, welche den Troern von nah und fern zu Hülfe kamen, sind besonders die beiden Lykiersürsten Sarpedon und Glaukos zu nennen.
3. Die Griechen in Anlis. Die griechischen Fürsten hatten den Agamemnon zu ihrem Anführer gewählt und sammelten sich mit ihren Schaaren in dem Hafen Aulis an der böotischen Küste. Das Heer betrug 100,000 Mann in 1186 Schiffen. Als man zu Anlis an einer Quelle, über der eine stattliche Platane sich erhob, an heiligen Altären ein Opfer brachte, sandte Zeus ein großes Wunderzeichen: ein gewaltiger Drache kam unter einem der Altäre hervor, wand sich an dem Baume empor bis zu einem Neste von Sperlingen, das in den äußersten Zweigen hing, und verschlang die acht Jungen mitsammt der Mutter. Das deutete der berühmte Seher Kolchos, der mit dem Heere zog, also, daß sie 9 Jahre vor Troja kämpfen, im zehnten aber die Stadt zerstören würden. Die Göttin Artemis zürnte dem Agamemnon, weil er eine ihr geheiligte Hindin ans der Jagd erlegt hatte, und hemmte daher die Abfahrt des Heeres durch widrige Winde. Kalchas weissagte, der Zorn der Göttin werde nur dann beschwichtigt, wenn Agamemnon feine Tochter Jphigeneia ihr opfere. Agamemnon weigerte sich; da aber verderbliche Krankheiten ausbrachen und das murrende Heer mit Aufstand drohte, mußte er die Tochter preisgeben. Als die Jungfrau am Altare stand und Kalchas eben den Stoß nach ihrer Brust führte, verschwand diejungfran,und eine geschlachtete Hinbin lag vor ihm ans dem Altar. Artemis hatte Jphigeneia dem Opfer entzogen und weithin durch die Lüste nach Tauris (Krim) entführt, damit sie dort in ihrem Tempel als Priesterin diene.
4. Der Krieg. Eingünstigerfahrwinb trug jetzt die griechische Flotte an die troifche Küste, wo ein Lager aufgeschlagen warb. Dreimal versuchten die Griechen die Stadt