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1. Vorderasien und Griechenland - S. 170

1874 - Leipzig : Teubner
— 170 — aber aus dem eigenen Munde des Pansanias das Gestünd-niß des Verrathes zu hören, veranstalteten diese Folgendes. Der Jüngling mußte wie ein Schutzflehender nach Taina-ron gehen zu dem Heiligthum des Poseidon und sich an dem Tempel eine Hütte bauen, die durch einequerwand abgetheilt war. Hinter der Querwand versteckten sich die Ephoren, und als nun Pansanias kam und den Jüngling fragte, warum er als Schutzflehender sich hier niedergelafsen, hörten sie die Vorwürfe des Jünglings, die Versprechungen des Pausa-nias und das Eingeständniß seines Verrathes. Nun waren die Ephoren von der Schuld des Pausanias genugsam überzeugt und trafen Anstalten zu feiner Verhaftung. Als sie ihm auf der Straße entgegengingen, um ihn zu ergreifen, merkte er aus der Miene eines Ephoren, was sie beabsichtigten, und sprang in den benachbarten Tempel der Athene. Die Spartaner vermauerten die Thüren, um ihn auszuhungern; seine hochbetagte Mutter soll den ersten Ziegelstein in die Pforte gelegt haben, um zu zeigen, was dem Verräther geschehen müsse, und dann still davongegangen sein. Als Pansanias dem Verscheiden nahe war, führte man ihn aus dem Heiligthum, damit er es durch feinen Tod nicht entweihe. Vor dem Tempel gab er den Geist ans (um 469). Anfangs wollte man seinen Leib in den Kaiadas, den Schlund der Verbrecher, werfen; aber man beschloß doch, ihn in der Nähe zu verscharren. Später begrub man ihn aus Geheiß des delphischen Gottes an der Stelle, wo er gestorben war. Das Geschick des Pansanias wirkte auch ein auf das des Themistokles. Die Spartaner haßten ihn, weil er sie bei dem Mauerbau so sehr hintergangen, und sie fürchteten zugleich seinen unruhigen Geist, der stets bemüht war, Athen auf Kosten von Sparta in die Höhe zu bringen. Darum unterstützten sie seine Feinde in Athen auf alle Weise, die es denn auch zuletzt dahin brachten, daß er durch den Ostrakis-mos verbannt ward (um 471). Er begab sich nach Argos. Als nun die Sserrätherei des Pausanias entdeckt ward, behaupteten die Spartaner, aus dessen Briefschaften ersehen zu haben, daß Themistokles Theil an dem Verrathe genommen.
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