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1. Römische Geschichte - S. 24

1881 - Leipzig : Teubner
24 C. M. Scävola. Clölia. verloren. Da schlich sich ein vornehmer römischer Jüngling, Cajus Mucius, in das feindliche Lager, um den König, den Bedränger seiner Vaterstadt, zu ermorden. Er kam glücklich bis zu dem königlichen Tribunal, wo eben der König seinen Truppen den Sold auszahlen ließ. Da der Schreiber neben dem König ganz besonders beschäftigt war und an ihn sich vorzugsweise die Soldaten wendeten, so hielt Mucins diesen für den König und stieß ihn nieder. Er wurde ergriffen und erklärte dem König offen und trotzig, daß er ihn habe ermorden wollen; noch eine ganze Reihe anderer römischer Jünglinge werde mit derselben Absicht nach ihm erscheinen. Um näheren Aufschluß zu erlangen, befahl der erschreckte König, den Jüngling durch Feuersqual zu foltern. Da streckte Mucins die rechte Hand in das Feuer eines danebenstehenden Opserherdes und sprach: „Sieh her und lerne, wie wenig denen der Körper gilt, die hohen Ruhm vor Augen haben." Ohne ein Zeichen von Schmerz brannte er sich die Hand ab. Entsetzt ließ der König den heldenmütigen Jüngling von dem Feuer wegreißen und schenkte ihm voll Bewunderung die Freiheit. Wie zum Danke, offenbarte ihm Mucius, daß noch 300 römische Jünglinge sich gegen sein Leben verschworen hätten. Er kehrte ungekränkt nach Rom zurück und erhielt den ehrenden Beinamen Scävola, d. H. Linkhand. Durch die Mitteilung des Mucius erschreckt, bot Por-seuua den Römern den Frieden an, unter der Bedingung, daß sie den Tarquiuius wieder als König aufnähmen. Da der Senat dies entschieden ablehnte, ließ er den Tarquiuius fallen und gab einen milden Frieden. Die Römer mußten 10 Jünglinge und 10 Jungfrauen als Geiseln stellen. Darunter war eine vornehme Jungfrau, Namens Clölia, welche die Wachen täuschte und mutig mit den übrigen Mädchen über den Tiber schwamm, um sich wieder nach Hause zu retten. Porsenna forderte die Jungfrauen zurück, schenkte aber der Clölia, um ihren Mut zu ehren, die Freiheit wieder und erlaubte ihr noch, einen Teil der Geiseln mit sich zu nehmen. Sie wählte Jungfrauen, die am ersten
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