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1. Römische Geschichte - S. 157

1881 - Leipzig : Teubner
C. Cassius Longinus. M. Brutus. 157 Parther nur von einem römischenköuig besiegt werden könnten, und verlangte von dem Senat, daß er dem Imperator gestatte, außerhalb Italiens den Königstitel zu führen, in der Hoffnung, daß man dem glücklichen Sieger nach seiner Rückkehr auch in Rom den königlichen Namen nicht länger versagen werde. Am 15. März (an den Iden des Märzes) des I. 44 sollte der Senat über diesen Vorschlag entscheiden. Aber dieser Tag brachte ihm den Tod durch Mörderhand. Man darf übrigens nicht glauben, daß das Streben nach dem Königtum dem Cäsar den Tod gebracht. Die Ver-schwornen beschönigten zwar ihr Verbrechen damit, daß sie Rom vor dem Königtum hätten bewahren, daß sie die Freiheit und die Republik gegen einen Tyrannen hätten schützen wollen; aber die eigentlichen Beweggründe waren gemeiner, selbstsüchtiger Art; Haß und Rachsucht trieb die Undankbaren zur Verschwörung gegen das Leben ihres Wohlthäters. Zum Teil waren es frühere Freunde Cäsars, die sich nicht genug belohnt glaubten, zum Teil begnadigte Pompejaner, welche von ihm mit Ämtern und Würden beehrt worden waren und doch sich hintangesetzt wähnten. Der eigentliche Urheber der Verschwörung war C. Cassius Longinus, ein Pompejaner, dem Cäsar das Leben geschenkt, ein hagerer, von Leidenschaften verzehrter Mann mit bleichem Gesicht und finsterem verschlossenem Charakter. Dieser zog andere Unzufriedene an sich, doch wollten sie nur unter der Bedingung an der Verschwörung teil nehmen, daß auch M. Brutus, der wegen seines reinen edlen Charakters in allgemeinem Ansehen stand, für die Sache gewonnen würde. Brutus war auch Pompejaner gewesen, aber danach von Cäsar ganz besonders geliebt und begünstigt worden. Es war daher, zumal bei seinem ehrenwerten Charakter, ein schweres Werk, ihn zur Ermordung Cäsars zu verleiten. Die Verschworenen gaben sich alle Mühe, dem schwärmerischen Manne den Gedanken beizubringen, daß er die Republik retten müsse. Sie schrieben an die Statue des älteren Brutus, der die Könige vertrieben: „O daß du noch lebtest!" sie streuten Zettel auf seinen Prätoreusitz mit den Worten: „Brutus, du schläfst!"
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