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1. Geschichte des Mittelalters - S. 29

1887 - Leipzig : Teubner
Chlodwig getauft 496. 29 auf die Seite der Alemannen, da erhob Chlodwig, der^> noch Heide war, voll Verzweiflung die Hände weinend zum Himmel und rief: „Jesus Christus, den Chlotilde den Sohn des lebendigen Gottes nennt, der du denen, die dir vertrauen, den Sieg gewähren sollst, hilf mir; denn meine Götter, die ich angerufen, verlassen mich. Wenn du mir den Sieg verleihst, so will ich an dich glauben und mich auf deinen Namen taufen lassen." Als er das gesprochen, wandten sich die Alemannen alsbald zur Flucht. Ihr König a fiel, und es fiel eine Masse des Volkes. Da traten einige Alemannen vor Chlodwig und sprachen: „Laß des Mordens-' -•' genug sein, wir wollen dir gehorchen." Der nördliche Teil ihres Landes, die Maingegenden und die westlichen Gebiete bis gen Worms, wurde mit Franken besetzt und hieß V ' später das rheinische Franken. Die Alemannen in den übrigen Landen erkannten die Oberhoheit Chlodwigs an, mit Ausnahme derer, die an den Alpen wohnten; diese-L^' unterwarfen sich dem Ostgotenkönig Theoderich d. Gr. Die vorhin genannte Chlotilde war Chlodwigs Ge->« y?: mahlin, eine Prinzessin aus dem burgundischen Hause und iir; Christin. Ein Hauptgrund, warum Chlodwig um sie geworben, war die blutige Zwietracht, welche in diesem Königshause herrschte; der Franke hoffte dadurch Vorwand und Gelegenheit zu erhalten, sich einzumischen und seine Macht zu erweitern. Chlotilde bemühte sich seit ihrer Verheiratung mit großem Eifer, ihren Gemahl zum Christentum zu bekehren, aber vergebens; erst die Not in der Alemannenschlacht brachte die Entscheidung. Nach feiner^/ Rückkehr aus dem Kriege übernahm es der Bischof Remigius von Rheims, ihn in der christlichen Religion zu unterrichten. Als er ihm einst die Leidensgeschichte Christi erzählte, rief der wilbe Mann vor Zorn: „Wehe ihnen, wäre "' ich mit meinen Franken zugegen gewesen!" Am Weihnachtsfeste des I. 496 wurde Chlodwig in der prachtvoll ge-' ' schmückten Kirche zu Rheims getauft. Als der König sich dem Taufbade näherte, segnete ihn der Bischof ein mit den Worten: „Beuge bein Haupt in Demut, Sigambrer, ^
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