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1. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1887 - Leipzig : Teubner
72 Ludwig der Fromme. Dritte Teilung 833. und bearbeiteten den Kaiser, der durch das Geschehene nicht klüger geworden war, daß er seinem Sohne Pipin jetzt wirklich Aquitanien nahm, um es dem jungen Karl zu 4_^. geben, und daß auch sein Sohn Ludwig verkürzt ward (833). a • 2)a schlossen die drei Söhne aus erster Ehe einen Bund und ergriffen die Waffen, um den Vater zur Entfernung der Stiefmutter und ihres Anhanges zu zwingen. Der </„ ^ <• ;• Patzst Gregor Iv. unterstützte die Söhne und war mit Lothar aus Italien herbeigekommen. Als die beiderseitigen Heere auf dem Romlde in der Nähe von Kolmar einander zum Kampfe gerüstet gegenüberstanden, brachten es der Papst und die Söhne dahin, daß in einer Nacht der größte Teil des kaiserlichen Heeres zu den Söhnen überging. Am andern Morgen sprach der verratene Kaiser zu dem kleinen Häuflein, das noch bei ihm geblieben: „Gehet auch ihr zu meinen Söhnen; ich will nicht, daß um meinetwillen einer das Leben verliere/' und ritt mit seiner Gemahlin und dem jüngsten Sohne in das feindliche Lager. Von diesem Verrate heißt seitdem jenes Feld das Lügenfeld (833). Die Kaiserin ward nach Italien verwiesen und ihr a Sohn Harl in das Kloster Pmw in der Eifel gebracht. *>/</' Den Kaiser führte Lothar, nachdem seine Brüder Ludwig und Pipin wieder in ihre Länder abgegangen, nach Soissons und sperrte ihn dort in ein Kloster, wo auf des Sohnes Veranlassung eine Anzahl von Bischöfen den armen schwachen Mann Tag und Nacht so lange bedrängte, bis er sich entschloß, öffentlich Buße zu thun. Er ward in die Kirche geführt und las, auf einem härenen Sack vor dem Altar knieend, unter heißen Thränen vor allem Volke ein langes Verzeichnis seiner Sünden ab. Daraus gürtete er sein Wehrgehenk ab und legte es auf den Altar, die Priester ^ bekleideten ihn mit einem Büßergewand und führten ihn ■ in das Kloster zurück. Der unnatürliche Sohn beabsichtigte durch diese Erniedrigung den Vater unfähig zu machen, „noch weiter die Krone zu tragen. Aber er erreichte feinen V- gottlosen Zweck nicht. Der Alte weigerte sich hartnäckig, sich die Haare scheren und sich zum Mönche machen zu
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