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1. Geschichte des Mittelalters - S. 185

1887 - Leipzig : Teubner
Albrecht von Östreich. Wilhelm Tell. 185 schwerer That zu zwingen; aber der Vogt verlangte den Schuß, und — der Schuß gelang. Geßler aber wollte den kühnen Mann einmal verderben. Er hatte gesehen, wie Tell vor dem verhängnisvollen Schuß einen zweiten Pfeil aus dem Köcher genommen und in seinen Koller gesteckt hatte._ Jetzt fragte er, warum er das gethan, und da Tell mit der Antwort zögerte und dann sich mit den Worten entschuldigte, das sei so Schützenbrauch, forderte er ihn auf, frei den Grund zu sagen, indem er ihm Sicherheit seines Lebens versprach. Da antwortete Tell: „Nun, so will ich euch gründlich die Wahrheit sagen. Wenn ich meinen Knaben getroffen hätte, dann hätte ich diesen zweiten Pfeil gegen euch gerichtet und sicherlich nicht gefehlt." Der Vogt erschrak und sprach: „Deines Lebens habe ich dich versichert und will es halten; weil ich aber deinen bösen Willen erkannt, so lasse ich dich an einen Ort bringen, wo weder Sonne noch Mond scheint, auf daß ich vor dir sicher sei." Und er ließ ihn binden und auf ein ■Schiff bringen, um ihn über den See mit sich nach seinem Schlosse Küßnacht zu führen. Während der Fahrt aber entstand ein furchtbarer Sturm, so daß die Schiffer in Angst gerieten und dem Vogt erklärten, nur Tell, der starke und geschickte Fährmann, könne das Schiff retten Tell ward seiner Ketten entledigt; er zwang das Schiff durch die tobende Flut an eine niedere Felsplatte des Users sprang rasch selbst mit Bogen und Pfeil hinaus und stieß das Schiff mit dem Fuß in die Wogen zurück. Die Stelle, wo dies geschah, heißt heute Tellsplatte und liegt dem Rütli schief gegenüber. Ein Kirchlein steht da zum Andenken Geßler entkam übrigens glücklich dem Sturm und ritt nachdem er gelandet, über die Berge nach Küßnacht hin' Gnmtn im Herzen. Tell hatte die schrecklichste Rache zu furchten; sein Leben und das Leben von Weib und Kind standen auf dem Spiel. Hier galt es rasches Handeln Er legte steh in einen Engpaß bei Küßnacht, durch welchen der Vogt kommen mußte, auf die Lauer und schoß ihm einen Pfeil in die Brust. Als er sterbend vom Pferde
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