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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 30

1879 - Leipzig : Teubner
30 Fortschritte der Reformation. und in dieser Zeit beschäftigten ihn fast beständige Kriege mit Frankreich und mit den Türken, so daß er um die Angelegenheiten Deutschlands, wo sein Bruder Ferdinand von Oestreich das Amt eines Reichsverwesers übte, sich wenig bekümmern konnte. Unter diesen Verhältnissen konnte die Reformation in Deutschland sich immer mehr ausbreiten und befestigen; das Edict von Worms und die Acht gegen Luther gerietheu in Vergessenheit. Da katholische Fürsten, unter ihnen namentlich Ferdinand von Oestreich und die Herzöge Wilhelm und Ludwig von Baiern, und die meisten süddeutschen Bischöfe zu einem Bündniß zusammentraten, um die Ausbreitung der Reformation zu verhindern, so schlossen auch die Fürsten, welche zu der lutherischen Lehre hielten, im I. 1526 ein Bündniß zu Torgau, das die Abwehr jeden Angriffes zum Zwecke hatte. Die Hauptmitglieder dieses Bundes waren der Kurfürst von Sachsen, Johann der Standhafte, der feinem im I. 1525 verstorbenen Bruder, Friedrich dem Weisen, gefolgt war, und der Landgraf von Hessen, Philipp der Großmüthige. Diese beiden hatten sich öffentlich zu der neuen Lehre bekannt und gestalteten im 1.1526 im Geiste derselben den Gottesdienst und die ganze Kirchenverfassung in ihren Ländern um, und ihrem Beispiele folgten die Herzöge von Mecklenburg und Pommern, vier Herzöge von Brannschweig-Lünebnrg, der Fürst von Anhalt, die Grafen von Mansfeld und viele Städte. Vorher schon, im 1.1525, hatte der Hochmeister des deutschen Ordens in Ostpreußen, Albrecht von Brandenburg, die lutherische Lehre angenommen und in seinem Lande eingeführt. Er hatte das Ordensland mit Zustimmung des Königs von Polen, der der Lehnsherr des Ordenslandes war, in ein weltliches Land verwandelt, nnter dem Titel eines Herzogthums Ostpreußen, und es für ein Erbeigenthnm seiner Familie erklärt. Die Veränderungen, welche ans Grund der Lehre Luthers bei der Grüuduug der neuen Kirche eintraten, waren hauptsächlich folgende. Man sagte sich von der geistlichen Herrschaft des Papstes los, und die Landesherrn übernahmen die oberste Leitung der Kirchenangelegenheiten. Die geist-
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