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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 100

1879 - Leipzig : Teubner
100 Elisabeth von England 1558—1603. seine Halbschwester Maria (1553—1558), die dem katholischen Glauben anhing und mit Philipp Ii. von Spanien vermählt war, auf den Thron kam, eine finstere und grausame Königin, welche die Engländer die „blutige Marie" nannten, da sollte der Protestantismus wieder gänzlich ausgerottet werden. Zum Glück starb Marie schon nach 5 Jahren, und nun erhob das Parlament Elisabeth, Heinrichs Viii. Tochter von seiner zweiten Gemahlin, Anna Boleyn, auf den Thron. Elisabeth hatte bisher aus Furcht vor ihrer argwöhnischen und bösartigen Stiefschwester außerhalb Londons in strengster Zurückgezogenheit gelebt, diese Zeit aber eifrig zu ihrer Ausbildung benutzt. Sie war eine Frau von hellem und aufgeklärtem Geiste und wie zum Herrschen geboren. Schön war sie nicht — sie hatte bei schlankem Wüchse etwas breite Schultern und eine zu große Nase —, aber sie war liebenswürdig und freundlich, so daß das Volk mit großer Liebe an ihr hing. Von weiblicher Eitelkeit war sie nicht frei zu sprechen; noch in ihrem Alter hörte sie es gern, wenn man sie mit Venus an Schönheit, mit Minerva an Klugheit und mit Diana an Sittsamkeit verglich. Verheirathet war sie nie, weshalb man sie die jungfräuliche Königin nannte. Sie regierte von 1558 — 1603. Elisabeth war Protestantin; sie stellte daher gleich nach ihrem Regierungsantritt die Herrschaft der protestantischen Kirche in England wieder her, weshalb die Katholiken im Lande sie haßten. Doch ging sie in ihrem Reformationswerk kluger Weise nur allmählich vor. Zuletzt wurde in 39 Artikeln die Religion so festgesetzt, wie sie noch heute unter dem Namen der englischen Hochkirche oder der bischöflichen, der Episcopalkirche in England besteht. An der Spitze der Kirchenverwaltung standen Bischöfe, ähnlich wie in der katholischen Kirche; aber das Haupt ist der Monarch. Daneben bestand jedoch noch eine andere protestantische Partei, die Dissenters oder Nonconformisten (die Abweichenden), oder die Puritaner (die Reinen), weil sie die Kirche von allen katholischen Ceremonien gereinigt sehen wollten; auch heißen sie Presbyterianer, da das
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