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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 128

1879 - Leipzig : Teubner
128 Reunionen 1680. Straßburg 1681. Herzen, indem er die Worte der Dido in Virgils Aeneis sprach: „Einst ersteht ans meinen Gebeinen ein Rächer". Die Reunionen 1680—1684. Der König der Franzosen ließ nach dem Nimweger Frieden eine Statue verfertigen, die ihn selbst darstellte, wie er aus den Nacken von 4 Sklaven trat, und diese Sklaven wurden durch Attribute als der Kaiser, Spanien, Holland und der Kurfürst von Brandenburg bezeichnet. In seinem Uebermuth hielt er sich für den Gebieter der Welt, der sich alles erlauben dürfe. So behielt er nicht blos 10 Reichsstädte im Elsaß, die er früher sich angeeignet, aber nach dem Nimweger Frieden wieder herausgeben sollte, sondern er setzte auch im I. 1680 zu Metz, Breisach und Besanyon Gerichtshöfe, die s. g. Reunionskammern ein, welche untersuchen sollten, was jemals zu den ihm in den letzten 4 Friedensschlüssen abgetretenen Ländern und Plätzen gehört habe. Was nun die Gerichte als solche „Depeudeuzen" aufgefunden hatten, das wurde ohne Weiteres von Ludwig mit Gewalt in Besitz genommen, viele Städte, Dörfer und Klöster im Elsaß, in der Pfalz, in den Niederlanden. Auch die freie Reichsstadt Straßburg nahm er im I. 1681 weg. Diese Stadt war schon seit dem 30jährigen Kriege in steter Besorgniß gewesen, von Frankreich unterdrückt zu werden, und die Bürger hatten alle Kräfte angestrengt, um ihre Freiheit zu behaupten und beim Reiche zu verbleiben. Frankreich hingegen hatte nichts unterlassen, die Stadt zu schwächen und zu bedrängen; Ludwig verwendete an 300,000 Rthlr. znr Bestechung, um sich eine französische Partei unter den Bürgern zu verschaffen und Uneinigkeit in die Stadt zu bringen. Zuletzt umringte er in der Stille" die Stadt mit Truppen; die erschreckten Bürger wurden durch Drohungen eingeschüchtert, durch Versprechungen gelockt, und entschlossen sich, da sie sich von dem deutschen Reiche gänzlich im Stiche gelassen sahen, am 13. Octbr. schweren Herzens zur Uebergckbe. Als Ludwig selbst seinen siegprangenden Einzug hielt, begrüßte ihn der Bischof von Straßburg, Franz Egon von Fürstenberg, der schon lange
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