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1. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 39

1881 - Leipzig : Teubner
Hinrichtung Robespierres 28. Juli 1794. 39 Gegenpartei versammelt ist. Diese hatte auch nicht unbeträchtliche Streitkräfte zusammen; allein Henriot, der Führer, war betrunken, und Robespierre war zum Kampfe mit den Waffen zu feig. Ihre Scharen verließen sie. Nun sehen die im Gemeindehaus alles verloren und geraten unter einander in Zank und Streit. Henriot wird von einem andern aus dem Fenster geworfen. Jetzt dringt Bourdon, den Säbel im Mund, zwei Pistolen in den Händen, in den Saal. Da erschießt sich Lebas, Robespierres Bruder, August, springt zum Fenster hinaus und zerbricht Arm und Bein, Maximilian Robespierre selbst will sich durch einen Pistolenschuß töten, zerschmettert sich aber bloß die untere Kinnlade und wird lebendig gefangen. Auch St. Just und Chouton wurden lebendig ergriffen; der eine hatte sich im Tumult wie leblos unter den Tisch fallen lassen. Nachts um 3 Uhr wurden die Gefangenen gebunden und in den Convent geführt; Henriot hatte man schmutzig von Kopf bis zu Fuß aus einer Kloake herausgezogen. Man ließ sie nicht vor, sondern schickte sie sosort in die Conciergerie (Burgvogtei), die Vorhalle der Guillotine. Bald daraus erschien Legendre im Convent und meldete die Überwältigung der Jakobiner. Er war mit etwa 10 Begleitern in den Club gedrungen und hatte die erschreckten Mitglieder verjagt, darauf den Sitzungssaal geschlossen. Der Convent ging erst morgens 7 Uhr auseinander. Robespierre lag mehrere Stunden auf einer Tafel in den Tuilerien, das rinnende Blut mit einer Pistolenhalfter und mit hingereichten Papierstücken abwischend, ohne auf die Verhöhnungen seiner Umgebung mit einem Worte zu antworten. Als endlich ein Wundarzt ihm einen Verband angelegt, brachte man ihn in die Conciergerie. Am folgenden Tage 4 Uhr nachmittags wurde er mit seinen Leidensgefährten zur Guillotine gefahren. Eine Masse Volks war herbeigeströmt, den Wüterich auf dem Wege zu sehen, den er so manchen Unschuldigen hatte gehen lassen. Man jubelte, man verhöhnte, man verfluchte ihn; er aber saß aus dem Karren lautlos, den Kopf in Tücher gehüllt, leichenblaß,
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