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1. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 144

1881 - Leipzig : Teubner
144 Streit wegen Luxemburgs 1867. Österreich und einen Zerfall des deutschen Bundes. Daher kam ihm im Jahre 1866 der Krieg zwischen Preußen und Österreich gelegen; er erwartete, daß das kleine Preußen seinem mächtigen Gegner unterliegen oder daß beide doch sich gegenseitig erschöpfen würden, und dann konnte er mit seinen Ansprüchen erfolgreich auftreten. Aber die Schlacht bei Königgrätz vereitelte bald seine Hoffnungen. Doch mischte er sich zunächst, um Preußens Macht nicht zu sehr sich ausdehnen zu lassen, in die diplomatischen Verhandlungen über den Frieden und bewirkte, daß die Mainlinie festgehalten wurde. Dann verlangte er dafür, daß er sich in dem Kriege neutral verhalten habe, und für die Anerkennung der geschehenen Vergrößerung Preußens zum Ausgleich eine Abtretung auf dem linken Ufer des Rheins, er verlangte einige preußische Distrikte, Luxemburg, Rheinhessen und Rheinbayern mit den Festungen Mainz und Landau. Er schlug ferner eine Allianz von Frankreich und Preußen vor, die den Zweck hatte, Frankreich Belgien zu verschaffen und die Herrschaft Preußens über Süddeutschland auszudehnen. Aber der König Wilhelm und sein Minister, Graf Bismark, gingen auf diese lockenden Pläne nicht ein; der König Wilhelm erklärte, daß kein Fuß breit deutschen Bodens abgetreten werden solle. Nun suchte Napoleon im Jahre 1867 sich dadurch in den Besitz des deutschen Großherzogtums Luxemburg zu setzen, daß er es dem König von Holland abkaufte. Aber durch die Einspräche Preußens mußten die Unterhandlungen abgebrochen werden. Dagegen verlangte jetzt Napoleon, daß die preußische Besatzung die Festung Luxemburg räume. Schon war durch die Aufregung in Deutschland und Frankreich der Ausbruch des Krieges nahe, als die europäischen Großmächte auf der Londoner Conferenz eine Vereinbarung erzielten, wonach das Großherzogtum als neutrales Land anerkannt und die Festung Luxemburg von den Preußen geräumt und geschleift ward. Der Kaiser Napoleon und die „große Nation", wie die eitlen Franzosen sich gerne nannten, fühlten sich gedemütigt und tief gekränkt, daß Preußen, ohne sich um ihre Zu-
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