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1. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 33

1874 - Hadersleben : Westphalen
Im Jahre 1628 stand Wallenstein mit 100,000 Mann an den Küsten der Ostsee. Die beiden Herzoge von Mecklenburg wurden vertrieben und Wallenstein erhielt ihr Land vom Kaiser zum Eigenthum. Von Mecklenburg ging Walleustein nach Pommern, um auch dies Land zu erobern. Helden-müthig vertheidigte sich die Stadt Stralsund. König Christian Iv. mußte 1629 mit dem Kaiser den Frieden von Lübeck schließen. Er erhielt seine ihm abgenommenen Landestheile zurück gegen das Versprechen, daß er sich fernerhin an den Rcligionsstreitigkeiten in Deutschland nicht betheiligen wolle. Wallensteins Krieger hausten fürchterlich, sowohl in Freundes- wie in Feindesland. Die katholischen Fürsten führten bittere Klagen, und Maximilian von Baiern brachte es 1630 auf dem Reichstage zu Regensburg dahin, daß Wallenstein vom Kaiser seines Oberbesehls entsetzt wurde. Der Kaiser gab den Protestanten (in dem Restitutionsedikt — Wieder» Herstellungsgesetz) aus, sämmtliche eingezogene Kirchengüter den Katholiken zurückzugeben. 29. Fortsetzung. Bon 1630—1634, oder der schwedische Krieg. Jetzt aber, in der höchsten Bedrängniß, erhielten die Protestanten Hülse von Gustav Adolf, dem König von Schweden, einem Enkel des berühmten Gustav Wasa, welcher sein Vaterland von der Tyrannenherrschaft Christian's Ii. von Dänemark befreit hatte. Gustav Adolf wurde am 9. December 1594 geboren und bestieg schon in seinem 17. Jahre den schwedischen Königsthron; 36 Jahre war er alt, als er seinen bedrängten Glaubensgenossen zu Hülse eilte. Er nahm Abschied von den Seinen, bestimmte seine Tochter Christine, sein einziges Kind, zu seiner Nachfolgerin und setzte, von seinem Kanzler Axel Oxenstjerna begleitet, mit 15,000 Mann tapferer Truppen über die Ostsee. Als er (24. Juni 1630) aus der kleinen Insel Rüden (in der Nähe Usedoms) den deutschen Boden betrat, fiel er im Angesichte seines Heeres aus die Kniee, dankte Gott für die gute Fahrt und bat ihn um ferneren Beistand. Ein ganzes Jahr mußte er thatenlos zubringen, weil die Kurfürsteu von Brandenburg und Sachsen ihm den Durchzug durch ihre Länder nicht gestatten wollten. Hierdurch aber wurde es dem General Tilly möglich, am 10. Mai 1631 die unglückliche Stadt Magdeburg gänzlich zu zerstören. Nun zwang aber Gustav Adolf den Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, seinen Schwager, durch Drohungen, mit ihm ein Bündniß einzugehen, dem von den übrigen protestantischen Fürsten namentlich der Landgras von Hessen-Kassel und Herzog Bernhard von Weimar freiwillig beitraten. Der Kurfürst von Sachsen mußte auch bald zu den Schweden übergehen. Jetzt rückten diese unaufhaltsam nach Mitteldeutschland vor, und am 7. September 1631 wurde Tilly bei Breitenfeld vollständig geschlagen. Der Kaiser und seine Rathgeber hatten Gustav Adolf spottend den Schneekönig genannt, aber Tilly's Ahnung, daß dieser es sein werde, den man zu fürchten habe, ging in Erfüllung. Von Sachsen wandte sich der siegreiche Schwedenkönig nach Baiern. Auf
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