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1. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 36

1874 - Hadersleben : Westphalen
hat dieselbe wieder ausbauen lassen. Am Eingänge liest man den Wahlspruch des berühmten Geschlechts: „Dom Fels zum Meer!" Das Geschlecht der Hohenzollern ist sehr alt. Schon Thassilo, Herzoa von Maiern, der zur Zeit Karl's des Großen lebte, soll diesem Hause angehört haben. Gewiß ist, daß bereits im 11. Jahrhundert Grafen von Zollern in Schwaben herrschten. Um das Jahr 1200 wurden dieselben Burggrafen vou Nürnberg, d. i. Stattbalter der kaiserlichen Burg Nürnberg nebst Gebiet. Im Laufe der Jahrhunderte hatten sich die eigenen Besitzungen der Zollern, die s. g. fränkischen Besitzungen, so ansehnlich vermehrt, daß Burggraf Friedrich V. dieselben in die Markgrafschaften Anspach und Baireuth theilte. _ Friedrich Vi. war ein Freund und Waffengefährte des Kaisers Sigismund. Dieser übertrug ihm die Statthalterschaft (die Markgrasenwürde) in der Mark Brandenburg (1411). Es ist schon erzählt, wie traurige Zustände in der Mark herrschten, sollten Gesetz und Ordnung im Lande wieder aufgerichtet werden, fo mußte der Kaiser ganz bedeutende Geldmittel dazu hergeben. Diese hatte er aber nicht. Friedrichs bestritt deshalb die Kosten aus eigenen Mitteln und der Kaiser gab die schriftliche Erklärung ab, daß Friedrich oder seine Erben die Mark im Besitz behalten sollten, bis sämmtliche Auslagen zurückerstattet wären. Diese Auslagen wurden anfangs zu 100,000 Gulden taxirt; als man aber fand, daß diese Summe zu niedrig gegriffen sei, auf 150,000 Gulden erhöht und noch später mit 400,000 Gulden (nach dem heutigen Gelde etwa 1,225,000 Thaler) berechnet. ^ ^ Als Friedrich 1412 nt der Mark erschien, wurde er von den meisten Städten srendig begrüßt. Der Adel verweigerte die Huldigung, demnach auch den Gehorsam, wurde aber vou Friedrich mit Erfolg bekämpft . ^er Belagerung der Burgen wendete Friedrich eine der seit kurzer Zeit tn Gebt auch gekommenen „Donnerbüchsen" (Kanonen) an. Diese Donnerbüchse, ein Dierundzwanzigpfünder, aus welcher mit Steinkugeln geschossen wurde, soll, da sie schwer und nur langsam sortznschaffen war, von den Bauern den Namen »faule Grete" erhalten haben. inzwischen hatte 1414 die Kirchenversammlung zu Kostuitz begonnen, durch welche Johann Hnß verurtheilt wurde. Da der Kaiser und die Fürsten einmal versammelt waren, so verhandelte man auch weltliche Angelegenheiten, und Friedrich, der auch erschienen war, wurde 1415 vom Kaiser zum Kurfürsten ernannt und erhielt die Mark Brandenburg als erbliches Eigenthum. Friedrich hatte schon auf der Kirchenvevsammlung zur Milde gegen Hnß gerathen und als später die Böhmen sich empörten, rieth er dem Kaiser nochmals, einen Ausgleichs herbeizuführen. Obgleich sein Rath nicht befolgt wurde, betheiligte er, seiner Pflicht gegen Kaiser und Reich nachkommend, sich dennoch am Kriege gegen die Hustiteu und wurde zuletzt Befehlshaber des ganzen Retchsheeres, welches aber 1431 von den Böhmen total geschlagen wurde. Dte erbitterten Hussiten sielen verheerend in die Mark ein, wurden aber vom Kurprinzen Friedrich über die Grenze zurückgeworfen.
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