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1. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 47

1874 - Hadersleben : Westphalen
(0 ^ J 39. Der siebenjährige Krieg (1756—1763). Die Schlachten bei Lowositz, Prag und Kollin. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Sie hegte den Plan, nicht nur diese Provinz Friedrich wieder wegzunehmen, sondern denselben wieder zum Markgrafen von Brandenburg zu erniedrigen. Zu dem Ende verband sie sich mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen und traf Vorbereitungen zur Wiedereröffnung des Krieges. Obgleich dies Alles so geheim wie möglich gehalten wurde, erhielt Friedrich doch Kunde davon. Nur durch ein Büudniß mit England unterstützt, beschloß er, seinen Feinden zuvor zu kommen und den Kampf selber zu eröffnen. Urplötzlich rückte der König im August 1756 mit 60,000 Mann in das noch unvorbereitete Sachsen ein. In kurzer Zeit hatte er sich des Landes bemächtigt und das 17,000 Mann starke sächsische Heer, welches sich in ein verschanztes Lager zwischen Pirna und K ö ni g s st ein zurückgezogen hatte, eingeschlossen. Von Böhmen aus zog sofort ein österreichisches Heer unter Anführung des Feldmarschalls Brown den Sachsen zu Hülfe. Friedrich ging demselben mit einem Theile seines Heeres entgegen und lieferte ihm die Schlacht bei Lowositz ant 1. October 1756, in welcher die preußischen Waffen einen vollständigen Sieg errangen. Jetzt, da die Sachsen in ihrer bedrängten Lage keine Hülfe von den Oesterreichern zu erwarten hatten, ergaben sie sich als Kriegsgefangene am 14. October. Friedrich legte nun sein Heer in Sachsen in Winterquartiere und zog alle seine Kriegsbedürfnisse aus diesem Lande. So glücklich endete für ihn der erste Feldzug. — Dieser war aber nur das Vorspiel des großen Krieges. Im nächsten Jahre (1757) stand halb Europa gegen Friedrich in Waffen. Die Russen brachen mit 100,000 Mann in Preußen, die Schweden mit 20,000 Mann in Pommern ein; die Franzosen zogen mit mehr als 100,000 Mann über den Rhein; auch der größte Theil des deutschen Reiches erklärte sich gegen Friedrich und brachte 60,000 Mann aus die Beine. Auf Friedrich's Seite standen nur der König von England, der Landgraf von Hessen und die Herzöge von Braun schweig und Gotha. Mit so geringer Hülse sollte er gegen eine halbe Million kämpfen! Dennoch verzagte er nicht. Sein Plan war, die Feinde einzeln zu bekämpfen. Der nächste und gefährlichste Feind war Oesterreich. Das preußische Heer rückte in 4 Abtheilungen in Böhmen ein und vereinigte sich vorprag, wo Friedrich mit seinen ermüdeten Truppen die Oesterreicher sofort angriff (6. Mai 1757). Letztere hatten alle Anhöhen mit Kanonen besetzt, und ihr fürchterliches Kartätschenfeuer schmetterte ganze Reihen der anstürmenden Preußen nieder. Schon wich das preußische Heer bestürzt zurück. — Da sprang der 73jährige Feldmarschall Schwerin vom Pferde, ergriff eine Fahne und mit dem Rute: „Mir nach!" stürmte er an der Spitze eines Regiments gegen die verderblichen Geschütze, fand aber im nächsten Augenblick, von vier Kugeln durchbohrt, den Heldentod. Durch seinen Fall
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