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1. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 57

1874 - Hadersleben : Westphalen
57 Der friedliebende König Friedrich Wilhelm betheiligte sich an diesem Kriege nicht. Dies erleichterte dem kühnen und glücklichen Feldherrn Napoleon Bonaparte, welcher jetzt die Franzosen befehligte, den Sieg. Napoleon Bonaparte, 1769 in Ajaccio aus Corsica geboren, diente bei Ausbruch der Revolution als Lieutenant im französischen Heere, stieg aber rasch bis zum Befehlshaber einer Armee, mit welcher er in Italien mehrere Siege gegen Oesterreich erfocht. Dann segelte er mit einer Flotte nach Egypten, um dies Land zu erobern und von dort aus die Macht-der Engländer in Indien zu vernichten. Als nun die Franzosen in Deutschland und Italien besiegt wurden, riesen sie Napoleon zurück. Das Erste aber, was dieser, welcher der Liebling der Soldaten geworden war, nach seiner Rückkehr that, war, daß er die bestehende Regierung aushob. Es sollten künftig drei Consnln die Regierung führen;, und Bonaparte selbst ließ sich zum ersten. Consul wählen. Nun ging es gegen die Feinde, welche überall geschlagen wurden, und 1801 mußten sämmtliche Gegner mit Frankreich Frieden schließen. Der Rhein wurde Frankreichs Grenze gegen Deutschland; 1300 Qm. mit 4 Mill. Einw. wurden von Deutschland abgerissen. Napoleon Bonaparte wurde nun zunächst zum lebens-längliche» Eons ul ernannt, und 1804 ließ er sich sogar zum erblichen Kaiser der Franzosen ausrufen. Sein rechtloses Verfügen über fremdes Eigenthum, seine grenzenlosen Gewaltthätigkeiten gegen die Schweiz, die italienischen Staaten und Hannover erbitterten die europäischen Fürsten immer mehr, so daß 1805 Rußland, Oesterreich, Schweden und England Napoleon den Krieg erklärten. Napoleon's Versuche, Friedrich Wilhelm auf feine Seite zu bringen, blieben trotz großer Anerbietungen erfolglos. Dieser wünschte so lange als möglich eine vermittelnde Stellung zu behaupten, um seinem Volke den Frieden zu bewahren. Als aber ein französisches Heer durch preußisches Gebiet marschirte, und die Oesterreicher zu umgehen, setzte der König, von allen Seiten gedrängt, sein Heer auf den Kriegssuß. Ehe er indeß die Feindseligkeit erwiderte, machte er noch einen Versuch zum Frieden. Die Verhandlungen wurden aber von Napoleon so lange verzögert, bis am 2. December 1805 die Schlacht bei Austerlitz, in der Nähe von Brunn, geschlagen war, in welcher die Verbündeten besiegt wurden (Drei--Kaiserschlacht). Unter diesen Umständen mußte Preußen einen höchst unvorteilhaften Vertrag abschließen, Cleve und Neue n-bnrg an Frankreich, Anspach an Baiern abtreten und seine Häsen dem englischen Handel verschließen, wofür ihm das von den Franzosen besetzte Hannover zufallen sollte. Hierdurch erreichte Napoleon, daß England und Preußen sich entzweiten, und daß Oesterreich, da es an Preußen einen Verbündeten verlor, sich zum Frieden entschloß. Um einen bleibenden Eiitstuß in Deutschland zu gewinnen, stiftete Napoleon 1806 den Rheinbund, durch welchen vorerst 16 deutsche Fürsten, darunter die von Napoleon zu K ö tt i g e n gemachten Kurfürsten von Baiern und Würtem-berg, sich von Kaiser und Reich lossagten, sich zu einem Bunde vereinigten und
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