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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 51

1892 - Gera : Hofmann
— Sill) Das Unglück von Kunersdorf im Sommer 1759. Die Russen vereinigten sich mit den Österreichern bei Kunersdorf, nahe bei Frankfurt an der Oder. Friedrich griff sie tapfer an und brachte die Russen nach einem siebenstüudigeu Kampfe zum Weichen. Aber er gab sich mit einem halben Erfolge nicht zufrieden. „Es genügt nicht, die Russen zu schlagen, man muß sie vernichten!" rief er und führte die ermatteten Truppen abermals gegen den Feind. Aber sie waren den frischen Truppen der Österreicher nicht mehr gewachsen. Ihre Reihen lösten sich endlich in wilde Flucht auf. Friedrich stürzte sich in das wildeste Schlachtgetümmel. Zwei Pferde wurden unter ihm erfchoffeu. „Giebt es denn keine verwünschte Kugel für mich?" rief er. Da flog eine daher, aber sie prallte an der goldenen Dose in seiner Westentasche ab. Mit Mühe bewog ihn ein Offizier zur Flucht. Eine schreckliche, fchlaflose Nacht verbrachte er in einer halb zerstörten Bauernhütte. Die Zwietracht der beiden feindlichen Feldherren rettete ihn vor völliger Vernichtung. Besonders die Russen hatten fürchterliche Verluste erlitten. Ihr Feldherr schrieb an die Kaiserin: „Noch einen solchen Sieg, und ich werde mit dem Feldherrnstabe allein nach Petersburg kommen!" i) Die letzten Jahre des Krieges. Im Jahre 1760 erfocht Friedrich die Siege von Liegnitz an der Katzbach und Torgau an der Elbe. Bei Liegnitz war er von drei Heeren umstellt, und die Feinde spotteten: „Wir haben ihn im Sacke und brauchen bloß zuzubinden!" Friedrich aber meinte: „Ich denke ein Loch hinein zu machen, das sie nicht wieder flicken sollen!" Der österreichische General wollte Friedrich wie bei Hochkirch überfallen, fand ihn aber gerüstet und war morgens 5 Uhr bereits aufs Haupt geschlagen. Bei Torgau hatte sich Friedrich schon zurückgezogen, da griff Zieten von der Seite an und trieb die Feinde in die Flucht. Im Jahre 1761 konnte sich Friedrich nicht im offenen Felde halten und schloß sich in das feste Lager bei Buuzelwitz ein. Er war oft in recht trostloser Stimmung. Zieten wollte ihn trösten. Da fragte der König: „Hat Er sich einen neuen Bundesgenossen angeschafft?" „Nein", antwortete Zieten, „aber der alte droben verläßt uns gewiß nicht!" In dieser schlimmsten Zeit schrieb Friedrich: „Hätte ich mehr als ein Leben, ich wollte es für mein Vaterland hingeben." Im Jahre 1762 fiel ein Lichtstrahl in das Dunkel. Der neue Kaiser von Rußland schloß Frieden und ließ seine Truppen zu den preußischen stoßen. Leider wurde er bald ermordet und seine Gemahlin Katharina Ii. als Kaiserin gekrönt. Sie rief zwar die Truppen ab, hielt aber den Frieden. Ehe die Russen abzogen, erfocht Friedrich den Sieg bei Burkersdorf, im Kreise Schweidnitz, bei dem die Russen unthätig in Schlachtordnung dem Kampfe zusahen. k) Der Hubertusburger Frieden am 15. Februar 1763. Endlich verlor Maria Theresia die Hoffnung, den Preußeuköuig zu überwinden. Sein Geist war unbeugsam und unerschöpflich, sein Heer begeistert durch einen solchen Führer und sein Volk stolz auf feinen 4*
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