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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 61

1892 - Gera : Hofmann
— 61 — ein. Mit der größten Strenge drillte er die Soldaten, bis alles wie am Schnürchen ging. Die Offiziere verfnhren oft unmenschlich mit den Soldaten und mißhandelten Bürger und Bauern. Da bemühte sich der König, ihre Bildung zu heben, ihr Ehrgefühl zu stärken und sie an eine menschliche Behandlung der Soldaten zu gewöhnen. Das schöne Heer hat selten Gelegenheit gehabt, seine Tüchtigkeit zu zeigen; denn der König liebte den Frieden und suchte ihn durch ein starkes Heer zu erhalten. Nur in dem großen nordischen Kriege hat er Vorpommern mit Rügen von den Schweden gewonnen. 5. Der deutsche Mann. Friedrich Wilhelm war in allem ein deutscher Mann, darum haßte er französische Moden und Sitten. Um die Franzosen vom Rheine abzuwehren, ergriff er für den Kaiser die Waffen. Dabei sagte er: „Wenn die Franzosen ein Dorf in Deutschland angreifen, so müßte der deutsche Fürst ein Schelm sein, der nicht den letzten Blutstropfen daran setzte". Der Kaiser belohnte ihn dafür mit „Habsburgischem Danke". Er benachrichtigte ihn nicht einmal, daß der Friede mit Frankreich eingeleitet sei. Entrüstet ries der König aus: „Der Kaiser behandelt mich und alle Reichsfürsten wie Schubiacks!" Ein andermal sprach er, indem er auf den Kronprinzen wies: „Da steht einer, der mich rächen wird!" 6. Der aufrichtige Christ. Der König diente schlicht und aufrichtig seinem Gott. Jeden Morgen hielt er eine Andacht im Hause und besuchte fleißig den öffentlichen Gottesdienst. Viele Kirchen hat er gebaut und sein Volk durch Wort und Beispiel zur Frömmigkeit angeleitet. Er sagte einmal: „Ich bin kein Pietist, aber Gott vor alles in der Welt und alles mit Gott!" Nach langen, schweren Leiden starb er mit den Worten: „Herr Jesu, du bist mein Gewinn im Leben und im Sterben!" Sein Wahlspruch lautete: „Der preußische Adler weicht auch der Sonne nicht!" Er hat die Größe Preußens vorbereitet, sein Vater Friedrich I. aber dem Staate den Namen gegeben. Zu diesem wenden wir uns nun. 6. Ariedrich I., der erste König in Preußen (1688—1713). 1. Was uns an ihn erinnert. Bei vaterländischen Festen singen wir das Preußenlied: „Ich bin ein Preuße! Kennt ihr meine Farben? Die Fahne schwebt mir schwarz und weiß voran!" Woher der Name Preußen und die schwarz-weiße Fahne? Der Name Königreich Preußen, der heute in der ganzen Welt gefürchtet und geehrt ist, und die schwarz-weiße preußische Fahne stammen von diesem ersten Könige. Bis dahin hieß der Staat Brandenburg, und der Fürst war einer von den sieben Kurfürsten, die den Kaiser zu wählen hatten. Preußen war ein Herzogtum und nur ein kleiner, der östlichste Teil seines Staates. Aber hier war er selbständiger Herr, während in Brandenburg der Kaiser über ihm stand. Darum machte er sich zum König in Preußen und gab dem ganzen Staate diesen Namen. Preußen war in alten Zeiten ein wildes, heidnisches
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