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1. Hohenzollernfürsten - S. 51

1895 - Hannover : Meyer
51 Unbegreiflich ist uns heute noch die Arbeitskraft des Großen Kurfürsten; taufende von Schriftstücken, die er unterschrieben und zum größten Teil mit Zusätzen versehen hat, sind jetzt noch vorhanden. — Im Effen und Trinken zeigte er, wie fast alle bedeutenden Männer, große Mäßigung; nur bei Festlichkeiten durften seine Speisen auf den Tisch gebracht werden. Auch in seiner Kleidung war er anspruchslos und bescheiden; doch liebte er es, bei wichtigen Gelegenheiten in fürstlichem Glanze zu erscheinen. Er wollte dadurch zeigen, daß die branden« burgischen Landesherren nicht hinter den anderen Fürsten zurückzustehen brauchten. Der Grundzug seiner Persönlichkeit war aber sein unerschütterliches Gottvertrauen. „Thu' mir kund den Weg, darauf ich gehen soll, denn mich verlangt nach Dir!" schrieb Friedrich Wilhelm als vierzehnjähriger Knabe in das Stammbuch eines Freundes, und allzeit ist dieser köstliche Bibelvers sein Lieblingsspruch geblieben. Jugend. Friedrich Wilhelm wurde im Februar 1620 im kurfürstlichen Schlosse zu Kölln au der Spree geboren. Zufällig kam damals gerade ein englisches Heer in die Nähe von Berlin. Da die Berliner befürchteten, die fremden Soldaten würden die Stadt plündern, gab's einen großen Aufruhr. Die Bürger bewaffneten sich und machten einen solchen Lärm, daß das junge Herrlein in der Wiege mehrmals erschreckt wnrde. Man prophezeite ihm daher, er würde viel mit Krieg und Waffen zu thun habeu. Da des neugebornen Prinzen Vater, Kurfürst Georg Wilhelm, im fernen Königsberg weilte, wurde die Taufe von Woche zu Woche verschoben; sie fand erst im Sommer 1620 statt. Die Jugendzeit des Prinzen fiel in die schreckliche Zeit des dreißigjährigen Krieges. Nachdem die hochbegabte Mutter die erste Erziehung geleitet hatte, wurde der Knabe trefflichen Männern zur weiteren Erziehung übergeben. Die unruhigen Kriegszeitcn machten es bald notwendig, daß Friedrich Wilhelm von Berlin entfernt und an Orte gebracht wurde, die weniger unter den Verheerungen des Krieges zu leiden hatten. Als Zufluchtsort wurde zuerst ein mitten in einem prächtigen Walde gelegenes einsames Jagdschloß, später die Festung Küstrin und danach Stettin gewählt. Seine Jünglingsjahre verlebte der Prinz in Holland, mit dessen Herrscherhaus das Haus Brandenburg seit langer Zeit befreundet war. Er studierte dort eifrig die alten Sprachen, die Rechtswissenschaft und die Geschichte. Auch ließ er sich von den fleißigen und erfahrenen Holländern über Ackerbau, Viehzucht und Schiffahrt belehren, während ihn sein väterlicher Frennd, Prinz Friedrich Heinrich von Oramen, in die Geheimnisse der Kriegskunst einführte. Einige Zeit verlebte der Priuz auch in der Hauptstadt Hollands, dem Haag. Die jungen Adeligen daselbst führten ein sehr lockeres Leben. Als sie einst während eines Gastmahles auch den Prinzen zum Bösen verführen wollten, stand dieser auf und sagte: „Hier ist mein Platz nicht; ich muß Abschied nehmen!" Er eilte - t-tnsnnrf tyf i;,vvhrttion»te nulbu<.i jfrdu.iu'-ipwoig
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