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1. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 73

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 73 — Der König ehrte den alten Zieten sehr. Einst saßen die beiden in der Nacht am Wachtfeuer und schliefen. Ter König aber schlug sehr oft die Augen auf und bemerkte dabei, daß Zieten von seinem Holzbündel herabgerntscht war. Als ihm ein Grenadier ein anderes Bündel Holz unter den Kops schob, sagte er leise: „Bravo, der alte Mann ist müde!" Nach Beendigung des Krieges besuchte er Zieteu öfters in Wusterwitz, sah ihn auch gern bei sich in Potsdam. Einst war der alte Held an der Tafel des Königs etwas eingenickt. Einer der Gäste wollte ihn wecken; der König aber sagte: „Laßt ihn ruhig schlafen, er hat oft genug für uns gewacht." Der alte Zielen. Joachim fjans von Zieten, ^usaren-General — dein Feind die Stirne bieten, er tat es hundertmal. Sie haben's all erfahren, wie er die Pelze wusch mit seinen Leibhusaren, der Zieten aus dein Busch. 2. fjei, wie den Feind sie bleuten bei Hennersdorf und präg, bei Liegnitz und bei Leuthen und weiter Schlag auf Schlagi Bei Torgau, Tag der (Ehre, ritt selbst der Fritz nach Baus; doch Zielen sprach: „Ich kehre erst noch mein Schlachtfeld aus." 3. Sie kamen nie alleine, der Zieten und der Fritz — der Donner war der eine, der andre war der Bütz; es wies sich keiner träge, drum schlug's auch immer ein; ob warm', ob kalte Schläge, sie pflegten gut zu sein. 4. Der Friede war geschlossen; doch Krieges Lust und (Qual, die alten Schlachtgcnosfen durchtebten’s noch einmal, löte Narschall Daun gezaudert und Fritz und Zieten nie, es ward jetzt durchgeplaudert bei Tisch in Sanssouci. 5. Einst möcht' es ihm nicht schmecken, und sieh, der Zieten schlief; ein Höfling wollt' ihn wecken, der König aber rief: „Laßt schlafen mir den Alten, er hat in mancher Nacht für uns sich wach gehalten, der hat genug gewacht!" 6. Und als die Zeit erfüllet des alten Beiden war, lag einst schlicht eingehüllet fjarts Zieten, der f]ufar; wie selber er genommen die Feinde stets im Lausch, so war der Tod gekommen — wie Zieten aus dem Busch. ^ (Fontane.) f. Wie Ariedrich Ii. die Ariegswunden keilte. Nach dem Kriege war des Königs größte Sorge, den Bewohnern der Landstriche, die besonders gelitten hatten, wieder aufzuhelfen. Damit die Bauern den Acker bestellen könnten, gab er ihnen 35 Ooo Soldatenpferde und 40 000 ocheffel Saatkorn. Auch ließ er 15 000 eingeäscherte Bauernhäuser wieder äns-banen. Dazu verteilte er viel Geld unter die Verarmten, nach und nach 72 Millionen Mark. Vieles davon gab er von seinen eigenen Ersparnissen her. ,Ju Sparsamkeit ging er allen voran. Wo es aber galt, den Bewohnern zu Helsen, scheute er keine Ausgabe. Für seinen Hofhält waren ihm 3 600000 Mark ausgesetzt. Aber nur den sechsten Teil davon verbrauchte er. Das übrige sparte et für sein Land. „Da Preußen arm ist," sagte er, „muß der Regent dieses Landes sparsam sein. Gibt er das Beispiel der Verschwendung, so werden seine Untertanen, die arm sind, ihm nachzuahmen suchen und sich dadurch ruinieren." Den Verunglückten und Verarmten zu helfen, hielt er so sehr für seine Pflicht, daß er nicht einmal des Dankes dafür begehrte. Im Jahre 1783 war die Stadt Gretffenberg in Schlesien abgebrannt. Friedrich gab den unglücklichen Be-
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