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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 103

1912 - Breslau : Hirt
Sizilien blieb von Deutschland getrennt; Konstanze, Heinrichs Vi. Witwe, nahm das Knigreich von dem ppstlichen Stuhle zu Lehen und ubertrug Innozenz die Vormundschaft der ihren Sohn Friedrich. Der Brgerkrieg in Deutschland (vgl. 60) ermglichte es Innozenz, Mittelitalien, wo Heinrich Vi. in Tnscien, Ankona und Spoleto kaiserliche Statthalter em-gesetzt hatte, als alten Besitz der Kirche zurckzufordern. Auch m den meisten Staaten Europas brachte Innozenz die Stellung emes Oberherrn zur Geltung. Von den Knigen von Portugal, Aragon und England wurde er als Lehnsherr anerkannt; in Polen, Ungarn und Norwegen trat er als Schiedsrichter auf, kurz er war der Herr der Christenheit und sein Ponti-fikat die glnzendste Zeit des Papsttums. Der vierte Kreuzzug (12021204). Franzsische Barone, die sich De, in Venedig fammelten, um von dort aus zu Schiffe nach gypten zu gelangen, lieen sich von dem greisen Dogen Enrico Dandolo be-stimmen, zunchst die Stadt Zara (cm der Kste Dalmatiens) fr Venedig zu erobern. Auf die Bitten des Komnenen Alexius und seines entthronten Vaters Isaak Angelus segelten die Kreuzfahrer dann nach Konstantinopel und setzten Alexius und seinen Vater wieder auf den Thron. Als aber die Bevlkerung von einer Vereinigung der griechischen Kirche mit der rmischen nichts wissen wollte und die Komnenen bte versprochenen Gelder nicht zahlen konnten, erstrmten die Franken" Konstantinopel und grndeten ein lateinisches Kaisertum, an dessen Spitze Balduin von Flandern trat. Mehrere Lehnsknigtmer und Frstentmer wurden eingerichtet; Venedig erhielt den wichtigsten Teil der Beute: Kreta (Kau-dia), eine Anzahl Kstenpltze und Handelsvorrechte. Obwohl also die Eroberung von Jerusalem nicht gelang, hat doch damals das lateinische Abendland groen Einflu auf den griechischen Osten ausgebt. Die Wiedereroberung Palstinas aber wurde aus der vierten Late- 4. Lateran ransynode (1215), an der alle Patriarchen in Person oder durch Ver- }?5)e treter teilnahmen, als eigentlicher Zweck der Kreuzzge betont. Hier wurden ferner die Wandlungslehre und die Ohrenbeichte zu Glaubens-stzen erhoben, die Inquisition als bischfliche Befugnis zu cmer dauernden Einrichtung gemacht und die Ausrottung der Ketzeret beschlossen. Die ppstliche Gewalt wurde ausdrcklich als die Stellvertreterin derabfan oon gttlichen auf Erden bezeichnet. Es hatten sich damals bedeutsame Wand-be lnngen im geistigen und sittlichen Leben des Abendlandes vollzogen. War bis-her die Kirche allein die Fhrerin der Völker nicht nur im religisen, sondern berhaupt im geistigen Leben gewesen, so drohte damals diese Fhrung ihren Hnden zu entgleiten. Die hochgespannte, schwrmerisch gestimmte Frmmigkeit des 11. Jahrhunderts, aus der die Kreuzzge hervorgegangen smd, begann in der Laienwelt zu erlschen und der Freude am Weltleben Platz zu machen. Andrerseits forderten die Albigenser (genannt nach der Stadt Albi in Sdfrankreich) und die Waldenser (Anhnger des Lyoner Kauf-manns Petrus Waldus) ein einfaches, sittenreines und zurckgezogenes Leben; sie verlangten Laienpredigt und verwarfen die Wandlungslehre. Ihre
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