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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 105

1912 - Breslau : Hirt
59. 60. Innozenz Iii. Philipp von Schwaben und Otto Iv. 105 Opposition gegen die einseitig hierarchische Richtung der Kirche sollte nun aber durch die Albigenserkriege niedergeworfen werden, in denen das Kreuz gegen die Toulousischen Ketzer" gepredigt wurde. Der drohenden Gefahr eines sich in der Stille vollziehenden allgemeinen Abfalls von der Kirche traten die Bettelmnche entgegen. Der Albmond)e-kastilianer Dominikus und der Italiener Franz von Assisi stifteten am Anfange des 13. Jahrhunderts die nach ihnen genannten Orden der Dominikaner und der Franziskaner (oder Minoriten). Ihnen trat spter der der Augustiner-Eremiten zur Seite, der sich in Italien aus mehreren Einsiedlergesellschasten bildete. Diese Orden kamen dem Bedrs-nisse des Volkes nach geistlicher Unterweisung durch Predigt in der Landes-sprche entgegen; sie verstanden es, die Laien zur Teilnahme an dem Werke der Barmherzigkeit heranzuziehen, und gewannen die Gunst des Volkes in so hohem Mae, da sie die Weltgeistlichen ans den Beichtsthlen fast verdrngten. Die Dominikaner wandten sich allmhlich mehr und mehr der Wissenschaft zu und besetzten die Lehrsthle an den Universitten; die be-deutendsten Vertreter der Scholastik, der Philosophie des Mittelalters, Albertus Magnus und Thomas von Aquino (beide im 13. Jahrhundert), gehrten ihrem Orden an, in dessen Hnde spter auch die In-quisition gelegt wurde. Damals erst durchdrang die Kirche das ganze brgerliche Leben mit ihren Einrichtungen. 60. Philipp von Schwaben (11981208) und Otto Iv. (1198 1215). Die deutschen Wirren, die nach dem Tode Heinrichs Vi. ein-traten, gaben Innozenz die Gelegenheit, wie Gregor Vii. die schiedsrichterliche Entscheidung im Kampfe um die deutsche Krone in Anspruch zu nehmen. Die Verleihung der Kaiserkrone sah er als sein Bemfizium an: das Kaisertum sollte jetzt wirklich ein Lehen des Papstes werden. Fr Friedrich, den unmndigen Sohn Heinrichs Vi., den dieser hatte Philipp von zum Nachfolger whlen lassen, bernahm nmlich zunchst sein heim, Herzog Philipp von Schwaben, Barbarossas jngster Sohn, die Regierung. Da aber die Gegner des staufischen Hauses die Absicht erkennen lieen, einem Welsen die Krone zuzuwenden, stellten die Anhnger der Staufer Philipp als König auf. Dem edeln, feingebildeten und sanftmtigen, wegen seiner Leutseligkeit gepriesenen Staufer trat jetzt ein zwar ritterlich tapferer, aber leidenschaftlicher und ungebildeter Fürst gegen-ber, der in England erzogen war und darum vielen nicht einmal fr einen Deutschen galt. Es war dies Otto von Braunschweig, Hein-richs des Lwen zweiter Sohn. Die Folge dieser Doppelwahl war ein zehnjhriger Brgerkrieg, aus Brgerkrieg, dem die Kirche und die Fürsten den Gewinn davongetragen haben. Von Otto reich mit Gtern bedacht, erkannte ihn Innozenz Iii. an, verwarf Philipp und bannte ihn. Erst als nach langem Kampfe1 sich der Sieg auf Philipps Seite neigte, verstndigte sich der Papst auch mit ihm. Otto sah sich auf feine Erblande beschrnkt, als Philipp von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach ans Privatrache in Bamberg ermordet wurde. i Walter von der Vogelweide klagte in seinen Sprchen der das nationale Unglck.
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