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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 201

1912 - Breslau : Hirt
109. 110. Der Freiheitskampf der Niederlande. 201 oder wiederherzustellen. Darber brach der groe Kampf mit den Niederlanden aus, an dem auch die Nachbarstaaten Frankreich und England teilnahmen. ^ c . Die damaligen Niederlande umfaten etwa das Gebiet der heutigen Knig-Die Nieder- reiche Belgien und Niederlande. Sie gehrten zum Deutschen Reiche, so da sie Philipp als Vasall des Kaisers besa, und bestanden aus siebzehn Provinzen, an deren Spitze je ein Statthalter und ein mit weitgehenden Rechten ausgestatteter Landtag stand. Die Einheit des Ganzen verkrperten der vom Könige ein-gesetzte Generalstatthalter und die Generalstaaten, eine Versammlung von Abgeordneten ans smtlichen Provinzen. An diese Verfassung war der König gebunden; er mute beim Regierungsantritt beschwren, die Rechte des Landes wahren zu wollen. Philipp aber wollte die in Spanien durchgefhrte Regierungssorm des Absolutismus auch in den Niederlanden durchsetzen und verlangte zugleich die unbedingte Unterwerfung unter die Beschlsse des Tridentiner Konzils. Da die Niederlande kirchlich teils unter dem Erzbischof von Reims, teils unter Cln standen, wnschte sie Philipp aus dieser Verbindung loszulsen und teilte sie in drei Erzbis-tmer (Becheln, Utrecht und Cambrai) und vierzehn Bistmer. Diese Um-gestaltuug, die der bestehenden Verfassung widersprach, war allgemein ver-hat, weil man eine Besetzung der neugeschaffenen Stellen mit Fremden und die straffere Durchfhrung der Inquisition befrchtete. Entstand hieraus zunchst nur ein Verfassungskonflikt der die Grenzen der kniglichen Gewalt und der stndischen Rechte, so erweiterte er sich spter zu einem religisen und nationalen in der Bevlkerung der Niederlande selbst, als sich der berwiegend von Deutschen bewohnte, doch nicht rein calvi-nistische Norden von dem wallonischen, katholischen Sden trennte. 110. Der Freiheitskampf der Niederlande (15671609). Das Ania. Amt eines Generalstatth alters der Niederlande hatte Philipp seiner klugen und tatkrftigen Halbschwester Margarete von Parma anvertraut; sie wurde beraten von Granvella, einem Burgunder, den die Niederlnder als Auslnder haten. Neben der Neugestaltung der niederlndischen Kirche und der Forderung, auch die Ketzeredikte des Tridentiner Konzils in aller Strenge durchzufhren, erregte die Ernennung Granvellas zum Erzbischof von Mecheln und das Verbleiben spanischer Truppen im Lande nach dem Friedensschlsse mit Frankreich Beunruhigung bei den Nieder-lndern. Ihre Beschwerden vertrat der Adel des Landes, unter Fhrung Wilhelms von Oranien, des Statthalters von Holland, Seeland und Utrecht, und des Grafen Egmont, des Statthalters von Flandern und Artois, bei der Statthalterin und dem Könige. Da Philipp zwar die Truppen fowie Granvella abberief, aber an Ausbruch der seinen kirchlichen Plnen festhielt, fchloffen vierhundert Edelleute den Unru^cn' Kompromi von Breda (1566) und schwuren, einander zu helfen und den Neuerungen Widerstand zu leisten. Als sie ihre Bittschrift in Brssel berreichten, fiel das Wort: Ce n'est quun tas de gueux, das zur Bildung des Parteinamens Geusen" Anla gab. Gleichzeitig fing die dem Wiedertufertum und dem Calvinismus zugewandte Bevlkerung an,
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