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1. Alte Geschichte - S. 41

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 41 — spielte er mit andern Knaben auf der Straße Würfel. Als die Reihe des Würfelns an ihm war, kam gerade ein Wagen daher gefahren. „Warte noch ein wenig!" rief er dem Fnhrmanne zu. Da aber dieser nicht darauf hörte, sprang er auf, legte sich mitten auf der Straße vor die Pferde und rief: „Nun fahre zu, wenn du willst." So zwang er den Fuhrmann, still zu halten. 2. Als Jüngling. In einer lustigen Gesellschaft machte Alcibiades einst eine Wette, daß er einem vornehmen Athener auf der Straße eine Ohrfeige geben wollte. Er vollbrachte auch wirklich die freche That. Am auderu Morgen aber ging er zu dem Alten, bat um Verzeihung und entblößte seinen Rücken, um die wohlverdiente Züchtigung zu empfangen. Der Greis verzieh ihm; ja, er gewann ihn bald sehr lieb und gab ihm feine Tochter zur Frau. Durch solche Streiche erregte Alcibiades Aufsehen, und jedermann sprach von ihm. Das war aber auch feine Absicht. Zu eben dem Zwecke kaufte er sich auch einen sehr schönen Hund für mehr als 3000 Mark. Die ganze Stadt sprach von dem Prächtigen Hunde und dem hohen Preise. Damit aber noch nicht zufrieden, hieb er dem Hunde den Schwanz ab, und nun war er erst recht zum Tagesgespräch geworden. Einmal sah er auf dem Markte einen großen Volkshaufen, unter den Geld verteilt wurde. Sogleich ließ er sich von Hause Geld holen und warf es unter die Menge. Nun wurde das Gedränge noch größer. Plötzlich zog er unter seinem Mantel eine Wachtel hervor, ließ sie stiegen und versprach dem Wiederbringer eine große Belohnung. Das Volk stürzte der Wachtel nach. Er aber wollte sich halb tot lachen. Sein Lehrer war der weise Sokrates. (S. 43.) Vor diesem hatte er hohe Achtung. Er sagte einst von ihm: „Nur bei Sokrates begegnete es mir, daß ich mich einst vor mir selbst schämte." 3. Als Heerführer. Der Bruderkrieg zwischen Athen und Sparta war vorläufig durch einen Frieden beendet. Aber der ehrgeizige Alcibiades that alles mögliche, damit es wieder zum Kriege käme. Sein Wunsch wurde erfüllt, denn es folgte bald die Erneuerung des peloponnesischen Krieges. Alcibiades aber ward einer der Heerführer. Auf seinen Rat schickte Athen 60 Schiffe nach Sicilien, um dort einigen Städten gegen die (mit den Spartanern verbündete) Stadt Syrakus beizustehen. Noch lag die Flotte im Hafen. „Jnbe^en geschah es, daß in einer Nacht an bett meisten ßerinesbilbern, die nach Sanbesfitte, von Stein gearbeitet und viereckig auslaufenb, in großer Zahl an dem Lin gange der privatmohttuttgen uttb an den Tempeln stehen, die Gesichter verstümmelt rourben. Niemand kannte die ilhäter; aber sie wurden von Staatswegen unter Versprechung großer Preise für die Entdeckung aufgesucht. Dabei wurde noch beschlossen: wenn jemand sonst einen verübten Heligionsfrevel wüßte, so könne er diesen ohne Gefahr für sich anzeigen ... Es erfolgte nun eine Anzeige von seiten einiger Schutzverwandten und Diener, zwar nicht in betreff der Bermesbiider, aber wegen früherer Verstümmelung andrer Götterbilder, die durch junge Leute aus Mutwillen und in der Trunkenheit geschehen sei, und zugleich, daß die iftyfterien (S. 26) in gewissen Käufern mit höhnendem Scherze nachgeahmt würden. Dessen wurde auch Alcibiades beschuldigt." ((Lhucvdides, griechischer Geschichtsschreiber.) Alcibiades jedoch bestritt, die That, die ihm zur Last gelegt wurde, begangen zu haben, und drang aus gerichtliche Entscheidung. Da man aber fürchtete, daß das Volk zu gunsten des Alcibiades entscheiden könnte, ließ man die Anklage vorläufig ruhen und drang daraus, daß Alcibiades mit der Flotte absegle. Doch kaum war er in (Sicilien gelandet, als ein Schiff aus Athen erschien, das ihn heimholen wollte, damit er sich vor Gericht stelle. Viele der Mitschuldigen waren inzwischen schon hingerichtet worden. 4. Auf der Flucht. Alcibiades bestieg das Schiff. Unterwegs aber entsloh er heimlich seinen Wächtern. Als er später hörte, daß ihn die Athener verflucht
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