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1. Das Mittelalter - S. 130

1912 - Nürnberg : Korn
Tage von den benachbarten Burgen aus die noch übrigen Scharen so aufgerieben, daß kaum einer oder doch nur sehr wenige enttarnen. Nirgends fanden sie einen Ausweg, so daß nach wenigen Tagen sogar ihre Könige und Fürsten gefangen waren. Drei Herzoge der Ungarn wurden nach Regensburg vor Herzog Heinrich geführt, wo man sie mit ihren Landsleuten an den Galgen hängen ließ. Aber nicht unblutig war der Sieg über ein so wildes Golk. Dem Herzog Konrch, welcher tapfer kämpfte, ward durch die innere Glut und durch die Sonnenhitze/ welche an diesem Augusttage sehr heftig war, gewaltig heiß. Wie er nun die Bänder löst und Luft schöpft, fällt er, von einem Pfeile durch die Kehle getroffen. Auf des Königs Befehl wurde sein Leichnam ehrenvoll bestattet und nach Worms geführt; hier wurde er begraben unter den Tränen und Klagen aller Franken. Groß war der bieg, und der König wurde von seinem Heere als Vater des Vaterlandes begrüßt. Ä ordnete Dankgebete und Lobgesäuge in allen Kirchen an und trug dies durch Boten auch seiner Sdltter auf. Dann kehrte er unter Jubel als Sieger nach Sachsen heim, wo er von seinem Volke mit der größten Freude empfangen wurde. Aer Bischof aber berief sich mit seinen Freunden, wie man dem bevorstehenden Elende am besten abhelfen könne. Die Geistlichen waren durch Me Plünderung verarmt und es fehlte ihnen an Lebensrnitteln; er unterstützte sie daher mit dem, was er selbst aufbringen konnte, obgleich er ebenfalls ausgeplündert war. Mit den Gaben, welche ihm mildtätige Leute brachten, ließ er ihnen täglich Speise und Trank geben. Er kam ihntzn auf jede Weise zuhilfe, bis sie das Elend ihrer Ausplünderung überwunden und ihre Besitzungen wieder angebaut hatten. Seine eigenen Meierhöfe waren durch Brand und Vernichtung der Feldfrüchte in einem erbärmlichen Zustande; er befahl die Felder fleißig zu bebauen und die Gebäude wieder auszubessern. Die Kirche der heiligen Afra aber, welche die Heiden, verbrannt hatten, war noch nicht aufgebaut; die Altäre waren nur durch ein schlechtes Schindeldach gegen den Regen und das Unwetter geschützt. Er ließ die durch den Brand größtenteils eingestürzten Mauern wieder aufrichten und ruhte nicht eher, als bis die ganze Kirche mit Ziegeln gedeckt, die Wände innen getafelt und die Fenster hergestellt waren. Dann ließ er den kirchlichen Ornat, den man vor den Feinden in die Stadt geflüchtet und in der Hauptkirche aufbewahrt hatte, wieder zurückbringen.
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