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1. Die Neuzeit - S. 102

1907 - Nürnberg : Korn
— 102 — diese Geiseln dort zusammengekommen waren, las ein höherer schwedischer Offizier ihre Namen ab. Dann wurden sie sogleich auf die Kutschen gesetzt und von einer starken Reiterei, die vor dem Hof hielt, nach Augsburg geführt. Nach dem Abzug der Schweden sah man außerhalb der Stadt auf den Feldern, Rainen und Wiesen, sogar im Stadtgraben viel verendetes Vieh. Alle Kohläcker fand man verderbt, alle Häuser und Gärten übel zugerichtet. Es wurde nun wiederum jedermann wer zur Stadt gehörte, aus- und eingelassen und die Bürger wachten wieder. Unter die Wache waren aber auch 25 schwedische Soldaten verteilt, die zu München als Besatzung blieben. Der ausgestandene Schrecken verursachte schwere Krankheiten und überaus viele Todesfälle. Es kam bald dahin, daß ein Sterben und eine böse Seuche ausbrach. Wir Münchener lagen 3 ganze Wochen unter des Feindes Joch und Dienstbarkeit. Gott der Allmächtige wolle uns den erlittenen Schaden auf andere Weise ersetzen und uns einen beständigen Frieden geben! Dos schwedische Lager um Nürnberg. (1632.) Gustav Adolf ritt mit einer Kompagnie Reiter nach Nürnberg und besichtigte rings herum die Stadt, wo sich am besten ein Lager anlegen ließe, damit der Feind der Stadt nicht beikommen könne. Endlich ließ er das Lager abstecken von Gleishammer nach Süden bis Lichtenhos, wo er im Schlosse sein Hauptquartier hatte, von da bis zu der Schanze, welche die Stadt im Westen neu gemacht hatte. Als der Plan fertig war, begab sich der König wieder nach Hersbruck zum Kriegsvolk. Nun ließ der Rat der Stadt auf Verlangen des Königs etliche tausend Bauern in seinem ganzen Lande ausbieten; die fingen an, um Nürnberg zu schanzen. Auch in den Städten der Nürnberger wurde die ganze Bürgerschaft und alles Volk, das hereingeflüchtet war, zum Schanzen aufgeboten. Die Leute zeigten sich willig und arbeiteten wacker darauf los. Etliche Tage darauf kam der König mit der ganzen Armee wieder an und ließ den Regimentern im Lager ihre Quartiere abstecken und austeilen. Unterdessen arbeiteten Bürger und Bauern noch fleißig daran. Auch viel schwedisches Volk wurde zum Schanzen kommandiert. Die Soldaten säumten sich nicht mit ihrer Arbeit und innerhalb 8 oder 10 Tagen war das Lager für den Krieg fertig, mit starken Schanzen, Rebuten, Batterien, tiefen Gräben und Staketen gut versehen, auch an allen Aus- und Einfahrten mit Gattern und Schlagbäumen versperrt. Als dieses Lager ganz fertig war, ließ der König die Stadt auch auf der Nordseite mit starken Schanzen und Gräben umgeben.
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