Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Neuzeit - S. 112

1907 - Nürnberg : Korn
— 112 — Feinde zu verbinden. Aber einige Generale, besonders Graf Gallas und Graf Piccolomini, denen er alles vertraute, schrieben es ganz heimlich an den Kaiser. Dieser gab ihnen den Befehl, den Friedländer und seine zwei Freunde Jlow und Trczka gefangen zu nehmen und an einen sicheren Ort zu bringen. An alle Offiziere schrieb er einen offenen Brief, nicht mehr Wallenstein, sondern Gallas zu gehorchen. Alallenstrins Lad. (1634.) l. Wallenstein hatte alle seine Offiziere und Regimenter nach Prag auf den weißen Berg zusammenberufen. Als nun Trczka vorausreiste, fand er unterwegs Briefe vor. Darin stand, in Prag sei öffentlich verkündet worden, der Friedländer sei abgesetzt und als ein meineidiger Rebell erklärt. Da kehrte Trczka eilig nach Pilsen zurück und berichtete es Wallenstein. Nun reiste der General mit seinem Hofe und seinen Freunden Jlow, Trczka und Kinsky nach Eger. In den trüben Nachmittagsstunden des Wintertages hielt er schwerkrank und mißmutig in einer einfachen Sänfte, von zwei Pferden getragen, begleitet von 2 Kompagnien Reitern, mit etlichen Kutschen und Bagagewagen seinen Einzug. Kein Jubelruf tönte ihm wie sonst entgegen, kein Ratsherr empfing ihn. Nur der Hauptmann Gordon wartete auf ihn vor dem Tor und geleitete ihn in fein Quartier am unteren Marktplatz. Dort befahl er sogleich, die Besatzungen aus den Grenzorten abzuführen, damit die Truppen des Feindes desto leichter nach Eger kommen konnten. Als das Buttler, Gordon und Leslie merkten, beratschlagten sie miteinander, was sie tun sollten. Als ihnen der Wein etwas in die Köpfe gestiegen war, sprach Buttler: „Seltsam, sonst nähert sich der General dem Feinde nur mit 50000 Mann, jetzt tut er es mit 5—6000!“ Die anderen redeten von Verräterei. „Schon lange ahne ich dieses," sagte Buttler. „Wir sind Ausländer. Treue und Ehre sind unser ganzes Erbgut. Wir müssen es vor dem Kaiser unverletzt bewahren. Oder sollen wir etwa Friedlands Befehlen folgen?" Da sprach Gordon: „Dem Kaiser habe ich geschworen. Eher soll mein Blut fließen, als daß ich die Treue verletze." — „Aber was tun?" fragte Buttler. Gordon riet zur Flucht; sie sei leicht auszuführen, weil er die Torschlüssel verwahre. „Das wäre schmählich," erwiderte Buttler, „und würde dem Kaiser nichts nützen." Da brach Leslie in die Worte aus: „Töten wir die Rebellen!"
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer