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1. Die Neuzeit - S. 145

1907 - Nürnberg : Korn
— 145 Glauben Sie, daß meine Nase dazu gemacht ist, um Nasenstüber hinzunehmen? Bei Gott, ich werde sie mir nicht gefallen lassen!" — Der Gesandte antwortete: „Niemand wird so kühn sein, Eure Majestät zu beschimpfen, lind wenn man es täte, so ist Ihr Charakter in Europa zu gut bekannt; niemand hat einen Zweifel, wie es vergolten werden würde. Auch habe ich unter den großen Eigenschaften Eurer Majestät Geduld und nachgiebiges Ertragen noch nicht nennen hören." — Der König lachte, zeigte dann noch einige solche Berichte vor und sprach: „Hier ist nichts zu helfen" — er deutete auf das Bild Maria Theresias, das sein Zimmer schmückte — „diese Dame will den Krieg haben. Sie soll ihn bald haben." Er schickte einen Kurier zu seinem Gesandten in Wien, damit dieser die Kaiserin frage, was die Soldaten und Lager in Böhmen und Mähren bedeuten. Der Gesandte ersuchte den Minister Kaunitz um eine Audienz bei der Kaiserin. „Audienz?" antwortete Kaunitz nachlässig. „Ei freilich. Auch will ich eben zur Kaiserin gehen. Nur daß Sie mir sagen müssen, worum es sich handelt." — Der Gesandte wurde zur Audienz zugelassen, der Erste unter den vielen, die da warteten. Die Kaiserin hielt einen Zettel in der Hand, den Kaunitz geschrieben hatte, und las: „Was ich getan habe, war notwendig für mich und meine Bundesgenossen. Niemand soll einen Nachteil davon haben." Die schöne stolze Kaiserin neigte den Kopf, die Audienz war zu Ende. Erstaunt über diese Antwort schritt der Gesandte hinaus durch das Vorzimmer. Eines Morgens zwischen 4 und 5 Uhr nahm der Engländer vom König Abschied. Vor dem Schlosse auf dem Paradeplatz hatten sich im Morgengrauen die Regimenter der Potsdamer Garnison aufgestellt. Der König bestieg sein Pferd. Nach einem kurzen Exerzitium stellte er sich an die Spitze der Truppen und marschierte ab. Er zog hinaus zum Kampfe gegen eine Welt in Waffen. Am andern Tage war er schon in Sachsen. Friedrich in der Keichsacht. (1757.) Zu Regensburg beim Reichstage lag die Achterklärung gegen Friedrich fix und fertig da. Nun sollte er vorgeladen werden, damit er sie höre. Der kaiserliche Notar Aprill überbrachte die Vorladung dem preußischen Gesandten, Freiherrn von Plotho. An einem Oktobertag nachmittags halb 3 Uhr meldete ein Diener dem Gesandten, daß der Notar ihn zu sprechen wünsche. Der Gesandte ließ ihm durch den Diener sagen, er leide an Katarrh. Wenn er etwas vorzubringen habe, so möge Scheiblhuber, Deutsche Geschichte. 2. Teil. 10
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