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1. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 25

1911 - Langensalza : Beltz
Aus der Zeit der Völkerwanderung. Zd hatten sich hier festgesetzt. Da drangen um das Jahr 375 die Hunnen aus Ostasien in Europa ein. Sie unterjochten die an der Grenze wohnenden Germanenstämme, die Alanen und die Ostgoten. Dann wollten sie sich auch die Westgoten untertan machen. Da verließen diese ihre Wohnsitze und wanderten nach Süden. So kamen sie bald an die Grenze des Römerreichs. Auf ihre Bitten nahm sie der römische Kaiser auf und fiedelte sie in feinem Lande an. Einige Zeit wohnten die Westgoten friedlich neben den Römern. Der Kaiser hatte ihnen Beamte gegeben, die ihnen Lebensmittel verkaufen mußten. Aber die römischen Beamten waren habgierig. Sie betrogen die Westgoten, verkauften ihnen für schweres Geld Hundefleisch, und wenn sie es nicht bezahlen konnten, dann nahm man ihnen Hab und Gut. Was war die Folge? In ihrer Not schlossen sich die Westgoten fester zusammen, erhoben einen ihrer kühnsten Männer, Atarich, auf deu Königsschild und empörten sich gegen die Bedrücker. Sie schlugen die Römer und zogen unter Alarichs Führung siegend und plündernd durch die ganze Balkanhalbinsel. Dann erhielten sie abermals Wohnsitze, und Alarich wurde fogar zum römischen Statthalter ernannt. b) Aber das tapfere Volk wollte sich nicht als Unterworfene behandeln lassen, sondern sich lieber im Kampfe ein eigenes Reich gründen. Darum trugen sie ihre Waffen nach Italien hinein. Ganz Rom zitterte vor ihnen. Doch es gelang, Alarich durch Zahlung ungeheurer Geldsummen zum Rückzüge zu bewegen. Nun rückte er vor die Festung Ravenna. Honorins, der feige Kaiser, hatte hinter ihren starken Mauern Zuflucht gesucht. Alarich wollte ihn gefangen nehmen. Aber es gelang ihm nicht, an die Stadt heranzukommen. Sie war von weiten Sümpfen umgeben. Da zogen die Goten abermals nach Rom. Alarich schloß es ringsum ein und bewachte den Tiberfluß, um die Zufuhr von Lebensmitteln nach der Stadt zu verhindern. Da stieg die Not der Bewohner aufs höchste. Hungersnot und Pest rafften Taufende hinweg. Endlich gaben die stolzen Römer nach. S'.e schickten Gesandte zu Alarich und suchten Frieden zu schließen. Der Gotenkönig versprach abzuzieheu, weuu ihm alles Gold und alle Kostbarkeiten, die sich in der Stadt befanden, überliefert würden. Da mußten die Römer ihre goldenen und silbernen Schmuckgegenstände, den goldenen Zierat, der die Bilder der Götter schmückte und die goldenen und silbernen Statuen einschmelzen. Als sie das Geld samt allen seidenen Gewändern und kostbaren Fellen dem Sieger zu Füßen gelegt hatten, zog dieser nach Norden ab. Doch der Kaiser weigerte sich hartnäckig, den Goten ein Stück Land zur Begründung eines eigenen Reiches abzutreten. Nun erschien Alarich wiederum vor Rom, stürmte die schöne Stadt und ließ sie drei Tage lang plündern. Aber die heiligen Stätten und die Wehrlosen verschonte er. c) Nachdem die stolzen Römer gedemütigt worden waren, zogen die Goten gen Süden. Hier lagen sie lange Zeit. Dann faßte Alarich den Entschluß, nach Sizilien und Afrika überzusetzen, um dort ein neues Gotenreich aufzurichten. Das ganze Gotenvolk befand sich bereits auf dem Meere. Da erhob sich ein furchtbarer Sturm, die Wogen verschlangen einige Schiffe, die übrigen gerieten in Verwirrnng und segelten nach Italien zurück. Alarich überlegte, was er nun tun sollte. Da überraschte ihn der Tod. Groß war der Schmerz der Goten um den Verlust ihres geliebten Helden und Königs. Sie leiteten den Busento aus seinem gewohnten Laufe. In der Mitte des trocken gelegten Flußbettes gruben sie ein Grab und senkten den toten König im Waffenschmuck hinein. Darauf leiteten sie das Wasser ins alte Flußbett zurück und töteten die römischen Sklaven/
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