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1. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 30

1911 - Langensalza : Beltz
30 Chlodwig. 4. Chlodwig. A. Die Gründung des Frankenreichs. Ziel: Wie sich im Westen Europas ein neuer germanischer Volksstamm zu großer Macht emporschwingt. I. Vorbereitung. Welche germanischen Stämme haben wir kennen gelernt? Welcher von ihnen hatte sich zu großer Macht emporgeschwungen? Wie waren die Westgoten zu einer solchen Macht gelangt? Welche Folgen hatte die Gründung des Westgotenreiches? Was erfahren wir nun? Ein neues Germanenvolk schwingt sich im Westen zu großer Macht empor! Wie hieß dies Volk? Wodurch hatte es seine große Macht erreicht? Worin zeigte sich seine Macht? Und wie erging es nun dem Westgotenreich? ' Ii Darbietung. 1. Zu der Zeit, als die Westgoten in Gallien und Spanien eine neue Heimat gefunden hatten, wohnte am Niederrhein der Stamm der Franken. Ihr Gebiet reichte von unserer Gegend bis weit nach Holland und Belgien hinein. Einer ihrer mächtigsten Könige war Chlodwig. Er war ein wilder, grausamer Heide; aber seine Gemahlin Chlotilde bekannte sich bereits zum christlichen Glauben. Sie ließ nicht ab, in ihren Gemahl zu dringen, daß er den wahren Gott erkenne und von den Götzen ablasse. Aber alle ihre Bemühungen waren vergebens. Da geschah es, daß Chlodwig in einen Krieg mit den Alemannen geriet. Diese hatten das ganze Land am Ober- und Mittelrhein und am Main in Besitz. Sie wollten ihr Reich nach Norden hin vergrößern und fielen deshalb in Franken ein. Sie waren schon bis Köln vorgedrungen, als Chlodwig ihnen entgegentrat. Jetzt zwang die Not den Frankenkönig, zu bekennen, was sein Herz vordem verleugnet hatte. Als die beiden Heere zusammenstießen, kam es zu einem entsetzlichen Blutbade, und Chlodwigs Heer war nahe daran, vernichtet zu werden. Als er das bemerkte, hob er seine Augen zum Himmel empor; sein Herz wurde gerührt, seine Augen füllten sich mit Tränen, und er sprach:,,Jesus Christus! Chlotilde sagt, du seiest der Sohn des lebendigen Gottes, du brächtest Hilfe den Bedrängten und verliehest Sieg denen, die auf dich hoffen. Demütig beuge ich mich vor dir und erflehe deinen mächtigen Beistand. Gewährst du mir jetzt den Sieg über meinen mächtigen Feind und erfahre ich so deine große Macht, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen. Denn ich habe meine Götter angerufen, und sie haben mich mit ihrer Hilfe verlassen. Ich meine daher, ohnmächtig sind sie, da sie denen nicht helfen, die ihnen bienen. Dich rufe ich jetzt an und ich Will an dich glauben, wenn bu mich den Hänben meiner Wiberjacher entreißest." (Gregor von Tour.)*) Als Ehlobwig jein Gebet beenbet hatte, ergriff er die Heerfahne und stürmte *) Vgl. Stube, Quellenlejebuch. S. 9. Richter, Quellenbuch. S. 18.
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