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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 20

1913 - Langensalza : Beltz
■ Die alten Deutschen. Ihr oberster Gott war Wodan, der Herr des Himmels und der Erde. Er thronte in der Walhalla auf einem goldenen Stuhle. Zu seinen Füßen ruhten zwei Wölfe; sie verzehrten alle dem Wodan vorgesetzten Speisen; dieser selbst genoß nur Wem. Alle Tage sandte er zwei Raben auf die Erde. Die flogen hin und her und verkündigten ihm dann, was sie wahrgenommen. Die Germanen dachten sich diesen Gott als einen alten bärtigen Mann mit breitkrempigem, grauem Hute, der zuweilen aus seinem achtfüßigen Rosse durch die Luft ritt. hatten die alten Deutschen einen Kamps ausgefochten dann schickte Wodan seine Dienerinnen, die Walküren, auf die Erde. Sie wählten die Helden aus, die im Kampfe gefallen waren, und geleiteten sie nach Walhalla in Wodans Saal. Hier wurden dann fröhliche Kampfspiele und Gelage veranstaltet. Der vierte Tag der Woche war dem Wodan geweiht, und noch heute heißt dieser Tag in manchen Gegenden Deutschlands mcht Mittwoch, sondern Wodanstag (Jodestag). Wodans Gemahlin hieß Freia. Sie war die höchste unter den Göttinnen. Sie segnete die Felder, beschirmte das häusliche Glück und sorgte dafür, daß die Hausbewohner ihre Arbeit verrichteten, daß besonders die Frauen nicht vergaßen Flachs zu spinnen und Leinwand zu weben. Am Herthasee auf Rügen stand ihr Heiligtum. Der ihr geweihte Wochentag war der Freitag. Wodans und Freias Sohne sind die Götter Donar und Baldur. Donar ist der Gewittergott. Er fährt auf einem mit Böcken bespannten Wagen über die Wolken dahin und schwingt in seiner Hand einen glühenden Hammer Wrrst^ er ihn auf die Erde, dann zucken helle Blitze durch die Luft; das Rollen des Wagens aber wird den Menschen im Donner vernehmbar. Nach diesem Gotte ist der Donnerstag genannt. Baldur war der Gott der Sanftmut und Freundlichkeit. „Von ihm ist gut reden, alles lobt chn. Er ist so schön von Anblick, daß ein leuchtender Glanz von ihm ausgeht, und als er durch Lokis Heimtücke ums Leben kam, da wußten sich die Götter nicht zu fassen vor Schmerz und Trauer." (Tacitus.) Zog der Germane in die Schlacht, dann rief er den einarmigen Kriegsgott Z i n um Fürbitte bei Wodan an. Der ihm geweihte Wochentag war der Dienstag. Überschrift? Zusammenfassung: Die Götter der alten Deutschen. Zur Vertiefung. Was wir aus dem religiösen Leben der Germanen erkennen: Sie dienten ihren Göttern mit Ehrfurcht. Sie glaubten an ein Fortleben nach dem Tode. Sie verehrten in ihren Göttern Naturkräfte. In ihrer Religion spiegelt sich ihr inneres Wesen selbst wieder. (Wie jene zeigt auch dies Gegensätze: Der rauhe, kriegerische Sinn — das reich entwickelte, tiefe Gemütsleben.) Vergleiche den Glauben unserer Vorfahren mit dem religiösen Leben anderer Heiden! Vergleiche die Religion der alten Germanen mit unserm christlichen Glauben! Was uns noch heute an die Religion der Germanen erinnert. (Geographische Namen: Odenwald, Donnersberg, Herthasee; sprachliche Reste in unsern
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