Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 34

1913 - Langensalza : Beltz
34 Der römische Grenzwall. sollte so befestigt werden, daß es wie ein nnübersteigbarer Wall jedes Eindringen der Feinde bort Norden her unmöglich machte. Es wurde zuerst eine Grenzwehr gegen die unruhigen Kalten gebaut. Von Ems an der Lahn bis zum Taunus und über biefen hin würde eine Reihe stark befestigter Garnisonen errichtet. Diese Grenzbefestigungen würden unter späteren Kaisern erweitert und verstärkt. Da würde die alte Wehr zunächst vom Main aus bis zum Hohenstaufen verlängert. In der Mitte des zweiten Jahrhuuberts würde die Donaugrenzwehr angeschlossen. Sie begann an der Münbung der Altmühl und lief bis zum Hohenstaufen. So hatten die Römer ein ganzes großes Viereck germanischen Laubes von Dentschlanb abgetrennt. Wie sah nun diese Grenzwehr aus? „So lang der Bergrücken (Taunus) war, lies eine hohe breite Mauer entlang, stunbenweit, wie ohne Aufhören. Vor der Mauer war ein tiefer Graben; in bett Graben waren hohe Pfähle eingeschlagen, einer bicht neben dem andern. Das waren der Grenzzauu und der Grenzgraben, und ba-hinter war die manneshohe Grenzmauer aus Steinen und Erbe. Und hinter der Grenzmauer ragte ein Turm empor, oben aus Balken gezimmert und mit roten Ziegeln geb eckt. Unten sah man keinen Eingang, aber hoch oben war ein Balkon rings um bert Turm mit einer Türe, und wer auf den Turm wollte, der mußte erst eine Leiter an den Balkon lehnen und hinaufsteigen. Auf der Grenzmauer, die so breit war wie eine Straße, ging ein Mann auf und ab, den eisernen Helm auf dem Kopf, bett Spieß in der Hand. Manchmal blieb er stehen, schaute herüber und horchte. Dann marschierte er weiter. Immer auf und ab." Füufhuubert Meter von ihm entfernt hielt trieb er ein anberer Wächter Ausschau, und das ging so weiter die ganze Grenzwehr entlang. Jeber Wächter sanb im Regenwetter Schutz in seinem Wachthäuschen. Merkte er Gefahr von der germanischen Seite, so vergewisserte er sich, inbem er den Beobachtungsturm erstieg. Wenn sich seine Vermutungen bestätigten, dann machte er am Wachthäuschen ein Helles Feuer. Die Wächter in der Nachbarschaft wußten, was das bebeutete. Es war das jebesmal das Signal, daß Germanen im Anmarsch waren. Jeber Wächter gab das Signal weiter, urtb balb würde es in den Schanzen und Lagern lebenbig. Die bort wohnenben Soldaten rückten aus der Heerstraße, die hinter dem Grenz wall entlang lief, heran und ließen keinen Germanen über die Grenze kommen. Manche von biefen kamen nicht in kriegerischer Absicht; viele trieb die bloße Neugierbe; benn die römischen Hänbler erzählten in den germanischen Bauerrtbörfern viel von dem Leben und Treiben der Römer jenseits des Grenzwalles, von den schönen Städten mit den feinen Häusern itrtb den schönen breiten Straßen, den Weinbergen und den Obst- und Gemüsegärten. Da bekam mancher Deutsche Lust, das schöne Laub zu sehen. Er würde von den Grenzwächtern aber nur burchgelafjfen, wenn er Grenzzoll zahlte und die Waffen ablieferte. Und dann sanb er hinter der großen Mauer viel mehr und viel Schöneres, als er es sich hatte träumen lassen. Das mußten Vater und Mutter, Schwestern, Brüder und die Bekannten auch erfahren. Die erstaunten denn nicht wenig über das, was der Heimgekehrte ihnen zu erzählen hatte. Einmal in dem schönen Lande gewesen, hielt es so manchen nicht mehr daheim. Das einfache Leben im Bauerndorfe, der Hafermehlbrei und der Met auf dem väterlichen Tische behagten dem Sohne nicht mehr. Er sagte allen Ade und wanderte aus der Heimat, um sich hinter dem Grenzwall in der Nähe einer Rötn erst ab t, eines Römerlagers anzufiebeln. Viele, viele folgten seinem Beispiele. Die Römer sahen das gern und ließen jeben hinüber, der die Steuer
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer