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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 47

1913 - Langensalza : Beltz
Chlodwig. 47 zum Burgund erkönig und ließ um Freundschaft werben. Die Königsboten lernten am Hofe in Burgund die Königstochter Chlothilde kennen. „Sie fanden, daß sie schön und verständig sei, und meldeten das König Chlodwig. Und sofort schickte er eine Gesandtschaft zum König des Nachbarvolkes und hielt nm ihre Hand an. Jener scheute sich, ihn abzuweisen und übergab den Boten die Jungfrau. Als die sie erhalten, eilten sie zum Könige und stellten sie ihm vor. Da er sie sah, fand er großes Wohlgefallen an ihr und nahm sie zur Ehe. So wurde eine christliche Königstochter Gemahlin eines heidnischen Königs. Chlothilde ließ nicht ab, in ihren Gemahl zu dringen, daß er den wahren Gott erkennen und von den Götzen ablassen möge. Aber ihre Bemühungen waren vergebens. Als ihr ein Sohn geschenkt ward, wollte sie ihn taufen lassen und bat unaufhörlich ihren Gemahl um seine Einwilligung und sprach: ,Deine Götter sind ohnmächtig; sie können dir und andern nichts nützen; denn sie sind Gebilde aus Stein, Holz oder Erz. Mein Gott, der Gott der Christen, hat Himmel, Erde und Meer und alles, was darinnen ist, durch sein Wort aus dem Nichts geschaffen, und er läßt die Sonne leuchten und hat den Himmel mit Sternen geschmückt. Verehre ihn!' Aber der König ließ sich nicht bekehren. Indessen brachte die gläubige Königin ihren Sohn zur Taufe und ließ die Kirche mit Teppichen und Decken schmücken; sie hoffte, ihren Gemahl, der sich durch die christliche Predigt nicht rühren lassen wollte, durch diese feierliche Handlung zum Glauben zu bringen. Das Söhnchen aber starb noch in den weißen Taufkleidern. Da schwoll dem König die Galle; er schalt die Königin heftig und sprach: Märe der Knabe im Namen meiner Götter getauft, dann lebte er gewiß noch; aber er konnte nicht leben well er im Namen Deines Gottes getauft ist? Die Königin trug ihren Schmerz mit Ergebung. Als ihr ein zweiter Sohn geschenkt" ward, ließ sie ihn wiederum taufen. Als auch dieses Kind anfing zu erkranken, sprach der Kömg: ,Es kaun mit ihm nicht anders gehen als mit seinem Bruder weil er mi Namen Christi getauft wurde? Chlothilde betete für ihr krankes Kind und es wurde wieder gesund. Da geschah es, daß Chlodwig in einen Krieg mit den Alemannen geriete Diese hatten das ganze Land am Ober- nnb Mittelrhein und am Main in Besitz. Sie wollten ihr Reich nach Norden hin vergrößern und fielen deshalb in Franken ein. Sie waren schon bis Köln vorgedrungen, als Chlodwig ihnen entgegentrat. Jetzt zwang die Not den Frankenkönig, zu bekennen, was sein '£erz vordem verleugnet hatte. Als die beiden Heere zusammenstießen, kam es zu einem entsetzlichen Blutbade, und Chlodwigs Heer war nahe daran, vernichtet zu werden. Als er das bemerkte, hob er seine Augen zum Himmel empor, sein >^erz wurde gerührt, seine Augen füllten sich mit Tränen, und er sprach. ,Jesuv Christus! Chlothilde sagt, du seiest der Sohn des lebendigen Gottes, du brächtest Hilfe den Bedrängten und verliehest Sieg denen, die auf dich hoffen. Demütig beuge ich mich vor dir und erflehe deinen mächtigen Beistand. Gewährst du nur jetzt den Sieg über meinen mächtigen Feind und erfahre ich so deine große Macht, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen. Denn ich habe meine Götter angerufen und sie haben mich mit ihrer Hilfe verlassen. Ich meine daher, ohnmächtig sind sie da sie denen nicht helfen, die ihnen dienen. Dich rufe ich jetzt an und ich .. an dich glauben, wenn du mich den Händen meiner Widersacher entreißest?" (Gregor von Tours.) Als Chlodwig sein Gebet beendet hatte, ergriff er die Heerfahne und
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