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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 70

1913 - Langensalza : Beltz
'u Karl der Große. Märkte, Weinberge, wieviel Heu, Kienholz, Bauholz, Brachland, Hülsensrüchte, Wolle, Flachs und Hanf, Baumftüchte, große und kleine Nüsse, veredelte Baume,^Gärten, Rübenland und Fischteiche, Felle und Hörner, Honig und Wachs, Fett und Seife, Essig, Bier, junger und alter Wein, altes und neues Getreide, Hühner, Eier, Gänse, wieviel Fischer, Schmiede, Schildmacher und Schuster, Dreher und Sattler, wieviel Schmiedewerkstätten, Eisen- und Bleigruben: und zwar alles getrennt voneinander und wohl geordnet, daß wir imitande sind zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben. Unsere Wälder sollen gut geflegt werden. Wo ein Platz zum Ausroden nt, rode man aus und dulde nicht, daß Felder sich bewalden, und wo Wald sein soll, dulde man nicht, daß er zu sehr behauen und verwüstet werde. Unser Wild im Walde sollen sie gut besorgen. Unsere Amtleute sollen gemästete Gänse und Hühner zu unserem Gebrauche jederzeit bereit und reichlich vorrätig haben, daß sie an uns geschickt werden können. Und wir wollen, daß sie die Hühner und Eier, welche die Knechte und Hörigen abgeben, alljährlich vereinnahmen, und wenn wir ihrer nicht bedürfen, sie verkaufen. Ein jeder Amtmann soll auf unsren Landgütern einzelne edle Vögel um des Schmuckes willen halten: Pfauen, Fasanen, Enten, Tauben, Rebhühner und Turteltauben. Für gute und ausreichende Handwerker auf unfern Gütern soll der Amtmann gleichfalls Sorge tragen. Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, daß, was die Leute mit ihren Händen verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, eingesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Senf, Käse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der größten Reinlichkeit hergestellt und bereitet werde." (Aus dem Kapitulare von 812.) Und welchen Wert hatten alle diese Bemühungen Karls für die ^ebnna der königlichen Pfalzen? Es sollten wirkliche Musterwirtschaften fein. Die umwohnenden Bauern sollten lernen, wie man das Land möglichst ausnutzen und die Erträge der Wirtschaft mehren konnte. Sie sahen also, wie das Ackerland durch Düngung ertragfähiger gemacht wurde; sie lernten manches bessere Ackergerät, manches feinere Gemüse und Obst kennen usw. Kurz: Sie sahen ein, wie der umsichtige, kluge und fleißige Landmann es zu etwas bringen könnte. Sie machten's den königlichen Verwaltern auf ihren eigenen Gütern nach und kamen zu Wohlstand. Überschrift? Zusammenfassung: Karl der Große als Landwirt. 5. Er wollte seinen Untertanen auch ein guter, gerechter Richter sein. Die Deutschen kannten keine geschriebenen Gesetze. Was man für recht und gut und für unrecht und strafwürdig hielt, lernten die Söhne von den Vätern; die Gesetze erbten sich mündlich fort von Geschlecht zu Geschlecht. In jedem Stamm wurde nach besonderem Recht, nach dem Volksrecht, geurteilt. Die Richter konnten aber die einzelnen Bestimmungen nicht immer gegenwärtig haben; denn es waren keine gebildeten Männer wie unsere Richter. Da trug es sich wohl oft zu, daß das Urteil nicht immer nach dem Volksrecht gesprochen wurde. Um dies ein für allemal zu ermöglichen, ließ Karl der Große die Gesetze der einzelnen Stämme (Völker) aufschreiben. Von nun an wurde in jedem Stamm nach dem geschriebenen Volksrecht geurteilt. Die Sendboten hatten darüber zu wachen, daß es überall so gehandhabt wurde. Es war der Wille des Königs.
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