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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 92

1913 - Langensalza : Beltz
^ Otto der Große. brachen in das Heiligtum ein, und einer von ihnen versetzte Thankmar den Todesstoß. Ob nun der Streit beendet ist? Eberhard verlor jetzt den Mut. Er stellte die Feindseligkeiten ein und erhielt durch die Fürsprache Heinrichs Gnade vor den Augen des Königs. Aber versöhnt war er dadurch nicht. Er hatte das Herz Heinrichs zu umstricken gewußt, den nun glühender Ehrgeiz und eine unbezwingliche Begierde nach der Königskrone erfüllte. Die beiden Empörer verbündeten sich mü dem Herzog Giesel-bertvonlothringen, und als sie hörten, daß der König im Elsaß weile sammelten sie ein großes Heer, überschritten bei Andernach den Rhein und machten sich daran, die in der Nähe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub zu schädigen. Als sie mit ihrer reichen Beute davonzogen, jagten ihnen Ottos Mannen nach und überfielen sie aus einem Hinterhalts Da ergriffen die Empörer die Flucht; Eberhard unterlag den feindlichen Schwertern, und der Lothringerherzog ertrank in den Fluten des Rheines. Heinrich erhielt auf Fürbitte seiner Mutter von dem königlichen Bruder Verzeihung und gelobte Treue. Wird er sein Versprechen halten? Die Sehnsucht nach der Königsherrschaft ließ ihm keine Ruhe. Er verbündete sich heimlich mit einer Anzahl Sachsen und beschloß, Otto an dem nahen Osterfeste ermorden zu lassen. Doch diesem gingen rechtzeitig Warnungen zu. Er ließ die Verschworenen ergreifen und durch Henkershand hinrichten. Heinrich entfloh und entwich aus dem Reiche. In der Fremde kehrte endlich die Reue in feine Seele ein. Durch die Bitten seiner frommen Mutter erhielt er auch diesmal Verzeihung. Er bat Otto aus tiefster Seele um Gnade. Da schloß dieser Frieden und versöhnte sich mit ihm und gab ihm das Herzogtum Bayern. Von nun an blieb Heinrich dem königlichen Bruder treu und ergeben. „Die Eintracht der Brüder wurde bald auf dem ganzen Erdkreis gepriesen." Auch die anderen Herzogtümer gab der König jetzt seinen Verwandten; Franken, Sachsen und Thüringen verwaltete er selbst. Vertiefung. Wodurch wurde der Aufstand veranlaßt? (Eberhard hatte einen Heereszug nach Sachsen unternommen und seinen ungehorsamen Lehnsmann gezüchtigt, ohne vorher die Einwilligung des Königs einzuholen. Er handelte eigenmächtig. Otto wollte aber sein königliches Ansehen wahren und bestrafte den Friedensbrecher. Eberhard fühlte sich dadurch in seinem Stolze gekränkt; er wollte sich von seiner Selbständigkeit nichts nehmen lassen und erregte die Empörung.) Inwiefern war die Empörung für den König eine große Gefahr? (Der hochmütige, eigenmächtige Frankenherzog hetzte den Herzog von Lothringen und Ottos eigene Verwandten gegen diesen auf und reizte sie zum Treubruch und Ungehorsam. So schwoll der anfänglich kleine Streit zu einem offenen, allgemeinen Aufruhr an, dessen Ziel die Absetzung des Königs war.) Wie ist über das Verhalten der Empörer zu urteilen? (Der Hauptschuldige war Eberhard. Es war unrecht von ihm, daß er, nachdem der König ihn und feine Freunde für das eigenmächtige Handeln bestraft hatte, den Eid der Treue und die Untertanpflicht vergaß und einen Aufruhr anstiftete. Er setzte dadurch das Wohl des ganzen Volkes anss Spiel. Es war unrecht von ihm, daß er den Ehrgeiz und die Herrschergelüste des königlichen Bruders nährte und ihn
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