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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 104

1913 - Langensalza : Beltz
U4 Die Anfänge des Geldverkehrs in Deutschland. schickte und geübte Hand erfordern, wie Schwerter, Beile, Pflugscharen Töpfe. L>chmiede und Töpfer waren die erften Handwerker. Bald kamen die Weber hinzu. Die Zabl der Handwerker vermehrte sich seit der Zeit Karls des Großen. Unfreie Leute auf den großen Königs- und Grafengütern fingen an als ^>and-werker zu arbeiten für die Bedürsnisse ihrer Herren und für ihre Wirtschaft, ^ie arbeiteten nicht gegen Bezahlung ] als Unfreie, als Knechte, wareu sie zur Arbeitsleistung verpflichtet. Schon seit dem ersten Jahrhundert bereisten römische Kaufleute Deutschland und handelten mit römischen Waffen, Rüstuugeu und Gewändern. Bon ihnen lernten die Deutschen Handel treiben/ Man verwandte aber zur Bezahlung kein Metallgeld, sondern man tauschte die Waren einfach um. ^e reger sich nun dieser -j. anschhandel entwickelte, desto größer wurde das Bedürfnis nach bestimmten Gegenständen, die sich überall als Tauschmittel verwenden ließen. Das Tauschmittel mußte für jeden, für den Käufer und den Verkäufer, einen bestimmten Wert haben. Es mußte ein Gegenstand sein der überall gebraucht wurde und den jeder gern nahm. So handelte man denn mit ganz bestimmten Tauschmitteln. Die Bewohner der Ostseeküste z. B benutzten den Bernstein als Tauschmittel. Das verbreitetste Tauschmittel war das Vieh Nach dem Viehgeld wurde in alter Zeit auch die Höhe einer Strafe sogar der Wert eines Sklaven bestimmt. Am Rhein und an der Donau lernten die Deutschen schon srüh römisches Metallgeld kennen. Im Innern Deutschlands bestand der Tauschhandel noch viele Jahrhunderte fort. Erst als hier Städte (Märkte) entstanden, wurde es anders. Die Zahl der Gewerbetreibenden vermehrte sich. Viele unfreie Handwerker gingen vom Gut ihres Herrn in die Stadt, und wenn sie hier ein Jahr und einen Tag gewohnt hatten, waren sie frei. Die Städter stellten eigene gewerbliche Erzeugnisse her und betrieben einen regen Handel. Denn von weither kamen die Leute auf den Märkten zusammen, um Waren zu kaufen und zu verkaufen. Je reger sich dieser gegenseitige Austausch entfaltete, desto lebhafter wurde der Wunsch nach einem Gegenstand, der als Wertmaß gebraucht und überall angewendet werden konnte, der überall „gilt". Und das war d a s M e t a l l. Es wurde zuerst gewogen. Weil das aber sehr unbequem war, stellte man Metallstücke von bestimmtem Gewichte und von bestimmter Form her. Man prägte das Metall, und so entstanden die Münzen. Die ersten Münzen wurden aus Gold, später auch aus Silber geprägt. Reines Gold und reines Silber sind zu weich, und die daraus verfertigten Münzen konnten sich beim häufigen Gebrauch leicht abnutzen. Deshalb schmolz man Gold und Silber mit harten Metallen in Schmelztiegeln zusammen. Mit Münzstempel und Hammer wurden dann aus der Mischung die Münzen geschlagen. Das M ü n z r e ch t gehörte in Deutschland ursprünglich nur den Königen. Aber schon Otto der Große hatte es geistlichen und weltlichen Großen übertragen. Diese ließen Münzmeister aus Italien kommen und in der „Münze" mit Stempel und Hammer für sich Geld prägen. Mit diesem bezahlten die Bischöfe und Herren ihre Beamten, und so kam das Metallgeld bei uns in den Verkehr. Die deutschen Münzen sahen geradeso aus wie die römischen. Die Münzmeister prägten diese einsack nach. So vielerlei Geldstücke, wie wir sie heute kennen, prägte man damals noch nicht. Man prägte römische Denare. Das Volk nannte sie Pfennige. Ein Pfennig hatte den Wert von 2,75 M nach unferm Gelde. Wer also hundert Pfennige hatte, der konnte damals stolz sagen: Ich bin ein reicher Mann. Das
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