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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 107

1913 - Langensalza : Beltz
Heinrich Iv. 107 11. Heinrich Iv. A. Heinrichs Jugendzeit. Ziel: Wie ungefähr hundert Jahre nach Otto de in Großendiedeutsckenbischöfesichznherrendesreiches machen wollten. Kaiser £tto sötte die Bischöfe zu seinen Staatsbeamten gemacht. Sie waren ihm in der Regierung behilflich und mußten ihn in Krieg und Frieden mit Rat und Tat unterstützen. Dasür hatten sie aber die Stellung und das Ansehen wie die weltlichen R e i ch s s ü r st e n. Sie hatten als Entschädigung Ländereien und Reckte bekommen, wie sie die übrigen besaßen. So hatten sie also ein Toppelamt. Sie waren Kirchen- und Reichsbeamte. In beiden Ämtern war ihr Herr der Kaiser. Er ernannte sie, und sie waren ihm zu Gehorsam verpflichtet. Tie Bisä öfe wollen sich jetzt zu Herren des Reiches machen. Da wollten sie also den Kaiser absetzen und das Reich regieren, wie sie es für gut hielten! Wie konnte es bahin kommen? Als Reichsbeamte waren die Bischöfe richtige Landesherren in ihren Besitzungen. Jebenfalls fühlten sie sich jetzt stark und mää tig und bachten: Das Reichsregiment können wir auch führen, ba setzen wir den Kaiser einfach ab. Aber ob das fo leicht ging? Der Kaiser war boch mächtig genug, um einen solchen Staatsstreich zu verhüten? Ober war er schwach und machtlos wie die Nachfolger Karls des Großen, so daß er alles über sich ergehen lassen mußte? Da sagten sich vielleicht die Bischöse: Der schwache Kaiser kann nicht mehr Regierer des Deutschen Reiches fein. Er ist ohnmächtig, und das Reich muß zerfallen, wenn nicht Stärkere an die Stelle des Schwachen treten? Da hatten sie also die besten Absichten und wollten des Deutschen Reiches Einheit und Ehre retten! Wirb ihnen der Staatsstreich gelingen? Unbwiesuchtensieihren Plan auszuführen? Es war im Jahre 1056. Da würde Heinrich Iv., ein Knabe von sechs Jahren, beut)eher Kaiser. Ein Königskinb kann noch nicht regieren. Der Knabe muß erzogen werben und eine ernste Schule burchmachen und lernen, was zur Regierung eines Staates gehört und wie die Regierung geführt werben muß. Darum war beim Tode des alten Kaisers bestimmt worden, daß die Kaiserinmutter Agnes einstweilen als Regentin im Reiche herrschen sollte, bis der Kaisersohn seine Erziehung vollendet hatte. Die Kaiserin Agnes war hochgebildet, aber zu schwach. Die Reichsregierung erfordert Umsicht, Verständnis und vor allen Dingen einen starken Herrscherwillen. Gerade dieser fehlte der Kaiserin. Wenn sie etwas vorhatte, so fragte sie immer erst einen klugen und umsichtigen Fürsten, wie sie es wohl ansangen könnte, und ließ sich in allem von ihm leiten. Das war der Bischof von Augsburg. So war dieser ihr vertrauter Freunb und Berater. Die übrigen Bischöse fragte sie nie um Rat, und babei hatten sie alle boch ein
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