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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 110

1913 - Langensalza : Beltz
110 Heinrich Iv. So hausten Deutsche in einem deutschen Lande als Feinde und Bedrücker! Sogar Frauen und Töchter wurden auf die königlichen Burgen entführt, und wenn dann einer unter so großen Übeln seufzte und auch nur leise Klagen auszusprechen wagte, so wurde er von den fränkischen und schwäbischen Kriegern aufgefangen und in Ketten gelegt, als wenn er ein schweres Unrecht gegen den König begangen hätte. Er konnte nicht eher wieder loskommen, als bis er durch Dahingabe seiner ganzen Habe seine Freiheit zurückerkauft hatte. Warum verbot Heinrich diese Grausamkeiten nicht? Es war ihm recht so. Er wollte die Sachsen peinigen. Vertiefung. Beurteile Heinrichs Verhalten gegen die Sachsen! (Ungerecht, rücksichtslos, gewalttätig, lieblos. Heinrich tat geradeso, als ob die Sachsen ein soeben unterjochtes, widerhaariges Volk gewesen wären. Er mißbrauchte seine königliche Macht. Ein rechter König liebt und achtet seine Untertanen.) Wie ist das Verhalten des Königs zu erklären? (Seine (Erziehung am Hofe Adalberts!) Überschrift? Zusammenfassung: Die Bedrückung der Sachsen. Welche Folgen hatte die Bedrückung? 2. Die Sachsen gerieten in Zorn. Die vornehmsten weltlichen urtb geistlichen Herren des Landes kamen zusammen und ratschlagten miteinander, was zu tun sei. Einige waren der Meinung, man solle gleich mit dem Schwerte dreinschlagen: dem widersprachen andere, die den Weg zur Güte versuchen wollten. So sandte man mehrere Abgeordnete nach Goslar, die dem Kaiser die große Erbitterung des Volkes schilderten und flehentlich baten, er möge den Druck lindem, die Zwingburgen niederreißen taffen und die fremden Krieger aus dem Lanbe schiefert; sie verlangten Befreiung von der Heeresfolge und Entlastung der geheimen Räte. Heinrich gab ihnen keine bünbige, klare Antwort. Jetzt war die Geduld der Sachsen erschöpft. Ihre Großen gelobten sich gegenseitigen Beistand und beschlossen, zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten gegen den König die Waffen zu erheben. So rückten sie mit Heeresmacht vor die Harzburg und ließen durch Abgefanbte dem Könige noch einmal ihre Beschwerben unterbreiten. Heinrich hatte sich auf ein gewalttätiges Vorgehen der Sachsen nicht gefaßt gemacht. Er fah steh plötzlich überrascht. Was sollte er mit seiner kleinen Schar von Kriegern und Dienstmannen gegen, das erregte sächsische Aufgebot ausrichten? Mitten in buukler Nacht flüchtete er durch das Walbgebirge nach Hersfeld zu. Nur einige Reiter begleiteten ihn. In feiner Not wanbte er sich an die Bischöfe und die weltlichen Fürsten und bat sie um Beistanb. Mit einemmale besann er sich so wieder ans die Bebeutnng dieser Reichsbeamten, die er bisher so ganz vernachlässigt hatte. Aber die Fürsten fühlten sich zum Könige nicht hingezogen; sie zogen die Verhandlungen in die Länge, inbem sie vorgaben, sie müßten erst ihre Rüstungen verstärken; zum Kriege gegen die Sachsen wollten sie ihre Truppen nicht hergeben. Mancher von ihnen hat im stillen gebacht: „Der König ist jetzt verloren; wenn er nicht balb Orbnung, Ruhe und Frieden im Reiche schafft, setzen wir ihn ab und übernehmen selbst die Leitung der Regierung." Unterb essen war der Ausstand in Sachsen in hellen Flammen aufgelobert. Die Dienstmannen des Königs flohen, und mehrere Burgen fielen den Empörern in die Hände. Die Harzburg aber hielt sich. König Heinrichs Lage wurde von Tag zu Tag bedenklicher. Schon war die Kunde zu ihm gedrungen, daß die Bischöfe
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