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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 115

1913 - Langensalza : Beltz
Heinrich Iv. * 15 beide Schwerter, dem Papste zu. Das eine, das geistliche Schwert, führt er selbst; das andere, das weltliche Schwert, leiht er dem Kaiser. Somit ist der Papst der Oberherr von Kirche und Reich, der Herr über die Bischöfe und über den Kaiser?) So dachte Gregor Vii. Überschrift? Zusammenfassung: Die Veranlassung zum Kampfe zwischen Kaiser und P a p st. 2. W ci i sagte der deutsche König Heinrich Iv. z n den neuen Bestimmungen Gregors Vii? Er bekümmerte sich zunächst um keines der päpstlichen Gesetze. Er verlieh Bischofsämter, fetzte Äbte ein nach wie vor und duldete auch fernerhin, daß feine Räte sich von den Bewerbern um geistliche Ämter Geld zahlen ließen. Wie verhielt sich nun der Papst? Er schloß die kaiserlichen Räte von der kirchlichen Gemeinschaft aus und forderte den König auf, sie aus ihren Ämtern zu entlassen. Aber Heinrich achtete nicht darauf, sondern behielt die gebannten Räte an seinem Hofe. Da schickte Gregor Vii. eine Gesandtschaft zu ihm und ließ ihm fagen, wenn er die gesetzlichen Anordnungen des Papstes nicht anerkennen und die Räte, welche sich der Simonie schuldig gemacht haben, nicht sofort entlassen würde, dann würde auch ihn, den König, der Kirchenbann treffen. Da berief Heinrich Iv. eine Versammlung von geistlichen und weltlichen Fürsten nach Worms. Sechsundzwanzig Bischöfe waren anwesend. Da wurden schwere Anklagen gegen den Papst erhoben; die meisten der maßlosen Beschuldigungen waren jedoch erdichtet. Die Versammlung erklärte den Papst für abgesetzt. Der König schrieb daraus einen Brief an den Papst, in welchem es heißt2): „Heinrich, nicht durch Gewalt, sondern durch Gottes weise Verordnung König, an Hildebrand .... Die Vorsteher der heiligen Kirche, nämlich die Erzbischöfe, Bischöfe, Priester, die Gesalbten des Herrn, sie alle, wähntest Du, verständen nichts, Du aber allein wissest alles .... Alles haben wir geduldet, weil wir die Ehre des apostolischen Stuhles zu wahren suchten. Du aber hieltest unsere Demut für Furcht und scheutest Dich deshalb nicht, auch gegen die königliche Gewalt felber, die Gott uns verliehen hat, Dich zu erheben, und hast gewagt, die Drohung auszustoßen, daß Du sie uns nehmen wolltest, gleich als ob wir das Reich von Dir empsangen hätten, als ob die Königs- und Kaiserkrone in Deiner und nicht in Gottes Hand wäre, in der Hand unseres Herrn Jesu Christi, der uns zur Herrschast . . . berufen hat............Mich auch, der ich, wenngleich unwürdig, doch unter den Gesalbten des Herrn zur Herrschaft gekrönt bin, hast Du angerührt, da doch die Überlieferung der heiligen Väter lehrt, daß solche nur von Gott zu richten sind und um keines Fehltritts willen entsetzt werden dürfen, wir wären denn, was ferne von uns fei, vom rechten Glauben abgewichen............... Du entehrtest auch mich, Gottes Gesalbten .... Steige herab, verlaß den Stuhl Petri! Ein anderer besteige den apostolischen Thron .... Ich, Heinrich von Gottes Gnaden König, mit allen meinen Bischöfen, spreche zu Dir: Steig herab, steig herab!" x) Tie evangelische Deutung jenes Jesuwortes von den beiden Schwertern gibt Johannes Weiß in: Die Schriften des Neuen Testaments. I. Band, S. 511 — 514. (Göttingen, Vandenhoeck u. Ruprecht.) 2) Den vollständigen Wortlaut, wie auch die Antwort Gregors findet der Lehrer in: Nickol, Bilder und Geschichten aus deutscher Vorzeit. 1. Teil, S. 131 u. 132. Langensalza, Julius Beltz.
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