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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 121

1913 - Langensalza : Beltz
Heinrich Iv. ^L unternehmen? Ein zweiter Gegenkönig war gegen ihn aufgestellt worden. Trotzdem konnte er den Heerzug wagen: denn ein großer Teil des Volkes war für ihn. Als Heinrich mit seiner Heeresmacht in Italien ankam, fand er auch hier viele Anhänger. Mn rückte er geradeswegs auf Rom vor und schloß die Stadt ein. Er wollte den Papst gefangennehmen. Aber Gregor verlor den Mut nicht. Fort und fort bannte er den Kaiser. Trotzdem kam dieser bis vor Rom. Die Stadt mußte ihm die Tore öffnen, und so zogen die deutschen Trnppen in die alte Kaiserstadt ein. Der Papst wurde abgesetzt, und er flüchtete auf seine Burg und wurde belagert. Heinrich ließ einen andern Papst wählen und empfing von diesem die Kaiserkrone. Ta nahte zum Entsätze Gregors ein Normannenheer. Heinrich verließ Rom, und Gregor war befreit. Aber nicht umsonst wollten die Normannen gekommen sein. Sie Minderten Rom und drangsalierten die Bewohner. Das Römervolk aber glaubte, der Papst sei schuld daran, denn er habe die Normannen gerufen. Die Erbitterung stieg immer höher, so daß Gregor für sein Leben fürchten mußte. Er floh zu den Normannen nach Salerno und führte von hier aus den Kampf gegen den Kaiser weiter. Da starb der Papst. Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt. Darum sterbe ich im Elend." Überschrift? Zusammenfassung: Die Eroberung Roms und das Ende Gregors Vii. 2. So war der gewaltige Gegner Heinrichs tot, und dieser Herr und Kaiser in Deutschland und Italien. Nach so heftigern Ringen um seine Krone schienen endlich ruhige und glückliche Zeiten für ihn zu kommen. Aber der alte, vielgeprüfte Kaiser fand keine Ruhe. Seine eigenen Söhne verbitterten ihm feinen Lebensabend. Den einen Sohn, Konrad, hatte der Vater zum Statthalter von Italien ernannt. Konrad aber ließ sich von den Gegnern des Kaisers zum Abfall verleiten und setzte sich die italienische Königskrone aus. Nun zeigte sich's daß die Kaiserherrschaft in Italien nichts mehr galt: die Weltherrschaft des Abendlandes ruhte in den Händen des Papstes (Kreuzzug Urbans Ii!) Als Konrad starb, reizten des Kaisers Feinde auch den jüngeren Sohn Heinrich zur Empörung. Mit dem gebannten Vater brauche und dürfe er keine Gemeinschaft halten, fo entschuldigte der ungeratene Sohn seinen Treubruch. Er trachtete danack, den Vater zu stürzen und die Regierung an sich zu reißen. Bei den Fürsten fand er großen Anhang, und so gewann er ein staatliches Heer. Der eigene Sohn zog in den Kampf gegen den alten Vater! Aber er hatte sich sein Unterfangen zu leicht vorgestellt. Der Vater fand wieder in den Bürgerschaften der rheinischen Städte treue Helfer genug. Da wagte der junge Heinrich keine offene Feldschlacht, weil dann seine Sache verloren gewesen wäre. Mit List und Falschheit wollte er den Vater sangen. Dieser hatte ein großes Heer zusammengebracht und zog damit den Rhein hinaus gegen den Sohn. Der ging ihm entgegen, aber ohne Heer. Das folgte ihm nach. Bet Koblenz begegneten Vater und Sohn einander. Der junge Heinrich stellte sich so, als ob ihm sein verbrecherisches Vorhaben leid täte, und der alte Vater schenkte ihm vollen Glauben und bat ihn fußfällig, doch die Feindschaft aufzugeben und wieder sein rechter und guter Sohn zu werden. Und da fielen beide sich in die Amte. Dem Vater stürzten Schmerzens- und Freudentränen aus den Augen. Auch der junge Heinrich begann wirklich zu weinen
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