1913 -
Langensalza
: Beltz
- Autor: Reiniger, Max, Hemprich, Karl, Fritzsche, Richard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Unterrichtstheorie
- Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
Die wichtigsten geographischen Entdeckungen.
Hauptüberschrift?
Hauptzusammenfassung: Tie Erfindung der Feuerwaffen.
20. Die wichtigsten geographischen Entdeckungen."
A. Tie portugiesischen Entdeckungen.
Ziel: Wie die Portugiesen einen östlichen Seeweg nach dem Süden und Osten Asiens suchten.
1. Schon seit alters her standen die europäischen Kaufleute mit dem Osten und Süden Asiens, mit China, Hinter- und Vorderindien, in regem Handelsaustausche. Die kostbaren Erzeugnisse jenes Wunderlandes, wie Seide, Baumwolle, Reis, Gewürze, Elfenbein, Perlen, Gold und Edelsteine, waren in den großen abendländischen Handelsstädten eine begehrte Ware. Aber nur die sehr reichen Leute konnten sie sich kaufen; denn sie waren sehr teuer. Zwar kauften sie die Händler in den Heimatländern billig auf; doch die Beförderung auf dem weiten und beschwerlichen Wege war mit großen Anstrengungen und Kosten verknüpft. Die Händler wollten keinen Schaden haben und schlugen ihre Unkosten auf die Warenpreise. Die Waren gingen auch durch mehrere Hände, ehe sie auf die europäischen Märkte kamen; denn die abendländischen Kaufleute konnten die weite Reise nach Ost- und Südasien nicht unternehmen. Sie kauften die fremden Erzeugnisse in alter Zeit von den Phöniziern, Griechen und Römern, und diese wollten natürlich dabei verdienen. Seit dem Ende der Kreuzzüge wurden die norditalienischen Handelsstädte Genua und Venedig die Zwischenhändler, und weil sie jetzt die Preise bestimmen konnten, wurden sie so reich.
Auf welchem Wege wurden d i e Erzeugnis se nach dem Abendland befördert?
Man kannte damals drei große Handelsstraßen.
a) Die älteste führte den Indus aufwärts, und wo er nicht mehr schiffbar war, wurden die Waren von Karawanen in Empfang genommen und auf dem Landwege nach den Küsten des Kaspischen Sees gebracht. Hier wurden sie wieder aus Frachtschiffe geladen, die den See quer durchsegelten und dann die Wolga aufwärts fuhren. Bon der Kaspischen Küste führte eine Nebenstraße zu Lande nach dem Schwarzen Meere und dann nach Konstantinopel. Die Kaufherren in Genua und Venedig kauften die Waren hier auf und brachten sie zu Schiffe nach Norditalien.
b) Ein anderer Handelsweg führte durch den Persischen Meerbusen und den Euphrat oder Tigris aufwärts bis Bagdad. Hier teilte sich die Straße. Ein Arm ging nach Konstantinopel, der zweite südwestwärts über Damaskus und die Landenge von Suez nach Tripolis. Hier holten sie die italienischen Schiffe ab.
c) Die Schiffe durchsegelten den Indischen Ozean und dann den Arabischen Meerbusen und das Rote Meer. An der Lanbenge von Suez nahmen Karawanen die Warenballen in Empfang und brachten sie nach Alexandrien, wo sie dann wieder aus italienische Handelsschiffe verladen wurden.
Auf allen drei Handelswegen waren die Türken die Vermittler zwischen dem Morgen- und dem Abendlande.
*) Sophus Rüge, Geschichte des Zeitalters der Entdeckungen.