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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 16

1918 - Leipzig : Hirt
— 16 — Verbindung mit einigen anderen Großen brachte darum der Erzbischof Hanno von Cöln den königlichen Knaben in seine Gewalt. Hanno übernahm nun die Regierung des Reichs und hielt den Knaben in strenger Aussicht. Um dem Neide der übrigen Fürsten vorzubeugen, mußte er dem Erzbischof Adalbert von Bremen Anteil an der Leitung des Staates gestatten. Adalbert erwarb sich durch sein freundliches und einschmeichelndes Wesen sehr bald die volle Liebe und das unbegrenzte Vertrauen des jungen Heinrich. Er ließ ihm allen Willen, prägte ihm den Grundsatz ein einem Könige sei alles erlaubt, und flößte ihm namentlich Haß gegen die. Sachsen ein. 2. Wodurch Heinrich die Sachsen zur Empörung trieb. Heinrich wurde mit 15 Jahren für mündig erklärt. Jetzt zeigten sich die Folgen seiner verkehrten Erziehung. Auf alle Weise suchte er die ihm verhaßten Sachsen zu unterdrücken; er ließ im Sachsenlande eine große Anzahl fester Burgen bauen. (Lieblingsburg die Harzburg bei Goslar.) Dabei mussten die Sachsen selbst die schwersten Knechtsdienste verrichten. Die, welche darüber seufzten und klagten, wurden ins Gefängnis geworfen. Den jungen Sachfenherzog samt andern sächsischen Großen hielt er in schwerer Haft. Dadurch trieb er die Sachsen zur Empörung. Im Dunkel der Nacht mußte er feine Harzburg verlassen und sich durch die Flucht retten. Umsonst aber Bemühte er sich, ein Heer gegen die Sachsen aufzubringen. Die Fürsten versagten ihm ihre Unterstützung, da man Überals mit feinem Regiment und feinem leichtfertigen Lebenswandel unzufrieden war. Unter solchen Umständen war Heinrich gezwungen, mit den Sachsen zu unterhandeln. Diese forderten Zerstörung der erbauten Zwingburgen. Heinrich mußte seine Einwilligung gebert. Die er&itterten Sachsen fielen nach des Königs Abreise auch über die Harzburg her und entweihten die kaiserliche Familiengruft. Jetzt fand Heinrich bei den deutschen Fürsten Unterstützung gegen die „Tempel- und Leichenschänder". Er schlug die Sachsen an der Unstrut. Härter als je lag nun die Hand des rachedurstigen Kaisers auf dem unglücklichen Lande. Da wandten sich die Sachsen an den Papst Gregor Vii. 3. Wozu der Papst die Klagen der Sachsen benutzte. Papst Gregor Vii. hieß, ehe er Papst wurde, Hildebrand. Er wollte die päpstliche Gewalt über alle weltliche erheben; ihm kamen die Klagen der Sachsen gerade recht. Gregor lud Heinrich zur Verantwortung nach Rom vor. Dieser ließ den Papst durch eine Versammlung der deutschen Bischöfe in Worms abfetzen. Gregor sprach als Antwort den Bann über Heinrich aus. Damit schloß er ihn aus der Gemeinschaft der christlichen Kirche aus, untersagte ihm die Regierung des ganzen Deutschen Reichs und Italiens und ent&and alle seine Untertanen von der Pflicht des Gehorsams und von dem Eid der Treue, den sie dem König geleistet hatten. 4. Wo Heinrich vor dem Papste sich demütigte. Da erklärten die deutschen Fürsten, daß sie einen neuen König wählen würden, wenn Heinrich nicht Binnen Jahresfrist vom Banne losgesprochen wäre. Heinrich demütigte sich im Schloßhofe zu Kanossa tief vor dem Papste und wurde vorläufig vom Banne losgesprochen; doch mußte er vorher versprechen, so lange die kaiserliche Gewalt nicht zu ge&rauchen, Bis Gregor auf einem Reichstage entschieden haben würde, ob er König Blei&en könne oder nicht.
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