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1. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 18

1917 - Breslau : Hirt
! — 18 — er Geld, Saat, Korn, Pferde und Rindvieh. Dadurch geschah es, daß Ackerbau und Viehzucht sich vermehrten, eine schöne Feldflur nach der andern entstand und neue Städte und Dörfer gebaut wurden. 4. Ostpreußen. Ein wahrer Wohltäter wurde der König der Provinz Ostpreußen. Er fand dies Land in einem höchst elenden Zustande; ganze Kreise waren öde und durch die Pest ausgestorben. Hier bewies Friedrich Wilhelm aufs deutlichste, daß fein angeblicher Geiz nur eine schroffe Form wohl angebrachter Sparsamkeit war. Er opferte ungeheure Summen für die Ansetzung neuer Familien, und seine Bemühungen waren von den schönsten Erfolgen gekrönt. Namentlich die Aufnahme der um ihres Glaubens willen (1732) vertriebenen Salzburger führte dem Preußischen Staate Tausende von fleißigen, tüchtigen Menschen zu. Am Ende seiner Regierung hotte Litauen, welches der König fast leer gefunden, eine halbe Million Einwohner und so gute Kultur wie kaum irgend eine andere deutsche Provinz: 12 Städte, 332 Dörfer, 69 Domänengüter waren neu gebaut. Friedrich Wilhelm hatte es sich aber auch Millionen von Talern und viele persönliche Mühe kosten lassen, hatte selber nicht nur alles besohlen und angeordnet, sondern auch die Ausführung bis ins kleinste überwacht. Aus Dankbarkeit fetzten ihm die Ostpreußen in Gumbinnen ein Denkmal ans Erz. 5. Er hebt den Gewerbefleiß. Um den Wohlstand der Gewerbe zu heben und das Geld im Lande zu erhalten, befahl er, daß alle Bedürfnisse des Heeres aus einheimischer Ware gefertigt wurden; bald machte er dasselbe auch den übrigen Untertanen zur Pflicht. Handel und Wandel nahmen unter feinem Schutz einen lebhaften Aufschwung. Fabriken sah man überall; im ganzen Lande war Leben und Tätigkeit. Der König gab seinen Untertanen selbst viel zu verdienen. Er ließ Festungswerke anlegen, manche Stadt vergrößern, manchen großen Bau ausführen. Die Stadt Potsdam verdankt ihm fast ganz ihr Entstehen. Besonders am Herzen lag ihm die Verschönerung der Hauptstadt Berlin, wo er die reichen Einwohner zum Bauen prächtiger Häuser auch mit Zwang heranzog. „Der Kerl hat Geld, er muß bauen", hieß es, und da waren alle Vorstellungen vergeblich. 6. Er gründet Schulen. Friedrich Wilhelm ist es zu danken, daß bet uns Bürger und Bauern früher als in andern Ländern zur allgemeinen Bildung herangezogen worden sind. Er drang mit (Strenge auf Errichtung neuer Schulen. Den Eltern wurde zur Pflicht gemacht, ihre Kinder vom fünften Jahre an zur Schule zu schicken. In Preußen allein wurden über 1000 neue Schulen angelegt. Zur Unterstützung armer Schulen gab er eine Summe von 150 000 Mar! als bleibendes Stiftungskapital her, dessen Zinsen für dieselben verwendet werden sollten. Der eifrigste Schulinspektor war Friedrich Wilhelm selbst, der persönlich in der Dorfschule erschien und mit der Art und Weise des Unterrichts so vertraut war, daß er einst an
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