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1. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 50

1917 - Breslau : Hirt
— 50 — 6. Krieg gegen die Republik. Jetzt setzte man in Paris Napoleon ab, erklärte Frankreich zur Republik und führte den Krieg weiter. Die deutschen Heere marschierten von Sedan nach Paris und schlossen die französische Hauptstadt ein. Zur Befreiung derselben bildeten sich in allen Teilen Frankreichs Armeen. Die Loirearmee (Loar) wurde vom Prinzen Friedrich Karl bei Orleans und Le Mans geschlagen und zersprengt. Die französische Nordarmee erlitt bei Amiens eine schwere Niederlage. Die französische Südarmee unter Bourbaki wollte von Belfort aus in Süddeutschland einfallen, wurde aber von General Werder in einer dreitägigen Schlacht besiegt und über die Grenze in die Schweiz getrieben. Zuletzt herrschte in Paris großer Hunger; dazu ließ unser König die Stadt beschießen. Daher mußten die Pariser Ende Januar um Frieden bitten und unsern Truppen die Tore öffnen. 7. Friede. Ende Februar kam ein vorläufiger Friede zustande, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. bestätigt wurde. Frankreich mußte die dem Deutschen Reiche früher entrissenen Länder Elsaß und Lothringen an Deutschland abtreten und 4 Milliarden Mark Kriegskosten zahlen. Die heimkehrenden Krieger, an ihrer Spitze Kaiser Wilhelm, wurden überall mit Jubel empfangen. In großen Städten fanden großartige Empfangsfeierlichkeiten statt. § 2i. Wilhelm I. als Kaiser. 1. Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches. Während die deutschen Heere vor Paris standen, boten die deutschen Fürsten durch den König von Bayern unserm Könige die deutsche Kaiserkrone an. In feierlicher Versammlung, umgeben von den deutschen Fürsten, den königlichen Prinzen, den Generalen und Ministern, verkündete Kaiser Wilhelm im Schlosse zu Versailles (Werßaj) am 18. Januar 1871 die Annahme der Kaiserkrone. Diese Kunde erregte einen Sturm der Begeisterung im Heere und in ganz Deutschland. 2. Verfassung des Reiches. Der König von Preußen ist deutscher Erbkaiser. Seine Residenz ist Berlin. Er ist der Kriegsherr und oberste Führer aller deutschen Armeen. Die Gesetze werden von dem Bundesrate und dem Reichstage beraten und festgestellt, vom Kaiser jedoch verkündigt, wenn er sie bestätigt. Der Bundesrat besteht aus den Abgesandten der deutschen Regierungen. Die Mitglieder des Reichstages aber wählt das Volk. Der höchste Beamte im Deutschen Reich ist der Reichskanzler. 3. Der Friedefürst. Als Wilhelm I. sich die Kaiserkrone aufsetzte, versprach er seinem Volke: „ein Mehrer des Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in Werken des Friedens". Dieses Wort hat Kaiser Wilhelm in den Jahren seiner Regierung treu erfüllt. Er hielt und suchte nicht nur selbst aufrichtigen Frieden mit allen Völkern, sondern war auch gerne bereit, Streit zwischen andern Völkern beizulegen, um so große Kriege zu ver-
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