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1. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen und der deutschen Geschichte - S. 43

1906 - Breslau : Hirt
— 43 Gesetze zu machen, hat der König mit zwei Kammern. Die erste Kammer ist das Herrenhaus, dessen Mitglieder vom Könige berufen werden; die zweite Kammer ist das Haus der Abgeordneten, dessen Mitglieder das Volk wählt. Der König läßt durch seine Minister den Kammern die Entwürfe zu neuen Gesetzen vorlegen. Sind nun die beiden Kammern mit dem Könige über einen Gesetzentwurf einverstanden, so erhebt der König ihn zum Gesetze und macht dies bekannt. 5. Zurückweisung der Kaiserkrone. Viele edle Deutsche wünschten jetzt, daß Deutschland wieder zu einem Kaisertume vereinigt werde. Die Kaiserkrone wurde Friedrich Wilhelm Iv. als dem edelsten der deutschen Fürsten angeboten. Dieser aber lehnte sie, wenn auch mit schwerem Herzen, ab, weil einige der deutschen Fürsten nicht damit einverstanden waren. Er erklärte dabei: „Der Kaiser von Deutschland muß auf dem Schlachtfelde erwählt werden." 6. Handel und Verkehr. Friedrich Wilhelm suchte Handel und Gewerbe zu heben. Schon unter Friedrich Wilhelm Iii. war die erste Eisenbahn von Berlin nach Potsdam eröffnet. Unter Friedrich Wilhelm Iv. ober wurde eine nach der andern erbaut. Der Staat unterstützte die Unternehmungen und baute auch selbst einige Bahnen, namentlich die lange Ostbahn zwischen Berlin und Königsberg. Ebenso eifrig benutzte man die große Erfindung der Neuzeit, die Telegraphie. Am 1. Januar 1849 durchflog die erste telegraphische Depesche auf dem elektrischen Drahte Deutschland, und 1853 hatten die preußischen Telegraphenlinien bereits eine Länge von 1472 Meilen. 7. Marine. Um den Handel zur See zu schützen, wurden Kriegsschiffe gebaut, welche eine Seemacht „Kriegsflotte" bildeten. Zugleich erwarb der König von Oldenburg den Jadeliufen und ließ hier gleich mit dem Bau des Kriegshafens beginnen, der später unter dem Namen Wilhelmshaven eröffnet worden ist. 8. Kunst und Wissenschaft. Ebenso förderte und pflegte er die Kunst und Wissenschaft. Er selbst war ein gelehrter Mann und großer Kunstkenner. In der Umgegend von Potsdam legte er herrliche Gärten an und ließ darin prächtige Bauten aufführen, zu denen er den Bauplan gefertigt hatte. Auch wurden viele Kirchen nach den Angaben des kunstverständigen Königs gebaut. Zum Bau des Domes zu Cöln, einer der schönsten Kirchen der Welt, gab er jährlich eine große Summe. (J. Hoheuzolleru. Im Jahre 1850 erwarb der König die Länder Hohenzollern-Hechingen und -Sigmaringen: das Stamm land unserer Fürsten wurde mit Preußen vereinigt, und Friedrich Wilhelm Iv. ließ das verfallene Schloß schön ausbauen. 10. Tod. 1857 erkrankte der König an einer Gehirnlähmung: da er kinderlos war, übernahm sein Bruder Wilhelm als Prinz-Regent die Regierung. Am 2. Januar 1861 wurde Friedrich Wilhelm Iv. von seinem Leiden durch einen sanften Tod erlöst.
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