Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen und der deutschen Geschichte - S. 77

1906 - Breslau : Hirt
§ 9. £tto der Große, 936—973. 1. Die Krönung Auch Heinrichs Sohn Otto regierte ruhmvoll. Man nennt ihn den Groszen, weil er durch tapfere Taten des Reiches Ansehen und Größe gemehrt hat. In Aachen lies; er sich frönen, nachdem ihn die deutschen Fürsten zu ihrem Oberhaupt erwählt hatten. Bei dein glänzenden Krönungsfeste bedienten die Herzoge den neuen König: der eine sorgte für Wohnung und Bewirtung der Festgäste, das war der Erzkämmerer; ein zweiter war der Erztruchseß, der setzte die Speisen aus den Königstisch; ein dritter, der Erzschenk, schenkte den Wein ein: ein vierter endlich verrichtete das Amt des Erzmarschalls, dem die Unterbringung der Rosse oblag. 2. Innere Kämpfe. Otto war eifrig daraus bedacht, die königliche Macht zu vermehren. Wer von den stolzen Großen des Reiches dem Könige nicht gehorchen wollte, den demütigte er mit gewaltiger Hand. Sein Bruder Heinrich empörte sich zweimal gegen ihn; in der Weihnachtsnacht, die Otto im Dom zubrachte, warf er sich ihm nach langer Haft zu Füßen, erhielt Verzeihung und wurde nun die feste Stütze seines Bruders (zu Quedlinburg im Dome). Siegreich kämpfte er gegen alle Feinde des Reiches. Den Slawen entriß er das ganze Land bis an die Oder und führte dort das Christentum ein. Gegen die Dänen drang er siegreich in Jütland vor und errichtete auch in ihrem Lande christliche Bischofssitze. 3. Die Schlacht auf dem Lechfelde. Einen heißen Kampf hatte er wider die Ungarn zu bestehen. In großen Scharen zogen die wilden Räuber abermals heran und prahlten: „Unsere Rosse werden die deutschen Flüsse und Seen austrinfen und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen." In Bayern ans dem Sechfelde stieß Otto 955 mit feinen Deutschen auf die furchtbaren Scharen. Sein Heer war nicht zahlreich; doch er setzte seine Hoffnung auf Gott. Vor dem Kampfe empfing er mit seinen Scharen das heilige Abendmahl und betete zu dem Herrn der Heerscharen um Hilse und Sieg. Dann ging's in die Schlacht. Die Deutschen sümpften voll Löwenmutes. Haufenweise erlagen die Ungarn ihren grimmigen Hieben; was von ihnen der Schlacht entfloh, wurde auf der Flucht erschlagen. Seitdem wagten es die Ungarn nie wieder, in Deutschland einzufallen. Auch nahmen sie bald darauf das Christentum an, das sie an mildere Sitten gewöhnte. 4. Otto erwirbt die Kaiserwürde. Endlich machte Otto mehrere Züge nach Italien, wo große Unordnung eingerissen war. Er brachte das Land, welches einst zum Reiche Karls des Großen gehört hatte, unter seine Herrschaft und ließ sich zum Könige von Italien frönen. In Rom setzte ihm dann der Papst 962 auch die römische Kaiserkrone aufs Haupt. Von nun an verblieb die Kaiser würde den deutschen Königen. Das Deutsche Reich aber führte fortan den Namen: heiliges römisches Reich deutscher Nation.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer